Aus den Ländern

Siemsen ist mit neuem Kassenabschlag zufrieden

Einschätzungen und Neuigkeiten aus Hamburg

Bei der Kammerversammlung der Apothekerkammer Hamburg am 3. Juni standen die Diskussion und die Beschlussfassung über die neue Beitragsordnung im Mittelpunkt (siehe DAZ 23, S. 14). Doch in seinem Bericht sprach Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen weitere interessante Themen an – vom Kassenabschlag bis zur Arbeit der Kammer in Hamburg.
Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen Fotos: DAZ/tmb

Die Paketlösung zum Kassenabschlag bezeichnete Siemsen als "sehr gute Lösung", auch wenn sich jeder Apotheker weniger Abschlag gewünscht hätte. Siemsen dankte dem DAV-Vorsitzenden Fritz Becker und seinem Team für die Leistung. Eine positive Bilanz zog Siemsen auch zum Aktionstag "Apothekennotdienst" am 28. Februar, an dem sich über 70 Prozent der Hamburger Apotheken beteiligt haben.

Mehr Geld für Rezepturen nötig

Für die Zukunft forderte Siemsen, die Arbeitspreise der Rezepturen anzupassen. Darin seien sich alle bei der ABDA einig. "Für die Almosen, die wir derzeit zugesprochen bekommen, heben andere Berufe nicht einmal den Telefonhörer auf, um eine Bestellung entgegenzunehmen", so Siemsen. Für hoch qualifizierte Facharbeit müsse es eine adäquate Bezahlung geben.

Mit Blick auf die Beziehung zu den Krankenkassen forderte Siemsen die Politik auf, die Machtverhältnisse, die sich seit dem Ministerium von Ulla Schmidt immer weiter zulasten der Leistungserbringer verschieben, wieder in die Balance zu bringen. "Nicht überbezahlte Funktionäre von überschuldeten Krankenkassen oder Ökonomen heilen Menschen, sondern Ärzte und Apotheker in gemeinsamer Arbeit zum Wohle des Patienten sind diejenigen, die gegen Krankheit und Leid kämpfen", erklärte der Kammerpräsident.

Hamburger Themen

Neu im Vorstand: Sebastian Schulz

Zudem berichtete Siemsen über die Prüfung einer möglichen Fusion mit den Apothekerkammern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Im August sollen die Hamburger Kammermitglieder gefragt werden, ob sie eine solche Fusion wünschen. Eine weitere Umfrage kündigte Siemsen zur von der Apothekenbetriebsordnung geforderten Barrierefreiheit an. Hierzu sollen die Apothekenleiter befragt werden, damit der Vorstand einen Überblick erhält. "Fehlende Barrierefreiheit darf nicht zur Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz führen", machte Siemsen klar.

Als unterstützende Maßnahme für die Öffentlichkeitsarbeit stellte er Informationskarten für den Handverkauf vor, mit denen Themen wie Notdienst, Rezeptur, Aufzahlungen und Rabattverträge erklärt werden. Diese Karten versprechen Erfolg, gab Siemsen sich überzeugt, denn die Öffentlichkeitsarbeit der Apotheker gelinge am besten am HV-Tisch.

Als interne Neuigkeit der Kammer berichtete Siemsen, dass Sebastian Schulz in den Vorstand nachgerückt ist (siehe DAZ Nr. 21, S. 88). Er war in einer früheren Amtsperiode bereits Vizepräsident der Kammer und ersetzt im Vorstand Cornelia Schaudin, die nach fast 20 Jahren den Vorstand aus privaten Gründen verlassen hat. Siemsen dankte Schaudin für ihre kritische und konstruktive Arbeit im Vorstand.


tmb

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