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Prisma
Welche Faktoren die Progression bestimmen
Die Wissenschaftler haben Teilnehmer der BABYDIAB-Studie, die alle mindestens einen Verwandten mit Typ-1-Diabetes haben, von Geburt an 20 Jahre lang beobachtet. Dabei konnten sie zwei Extremgruppen mit einer intensiven Autoimmunreaktion identifizieren und miteinander vergleichen:
- die "Slow Progressors", die frühestens zehn Jahre nach dem erstmaligen Auftreten von Autoantikörpern an Typ-1-Diabetes erkranken, und
- die "Rapid Progressors", die bereits innerhalb von drei Jahren nach dem erstmaligen Auftreten von Autoantikörpern erkranken.
Die größten Unterschiede zeigten sich bei der Entwicklung des Autoantikörpers IA-2A, der sich gegen das Inselzell-Antigen 2 (IA-2) richtet und der im Allgemeinen auf ein hohes Diabetes-Risiko hindeutet. Die Slow Progressors wiesen eine verzögerte Entwicklung von IA-2A auf.
Charakteristisch für die Rapid Progressors war ein höherer Anteil an Risikovarianten von Genen, die an der Steuerung der Immunantwort beteiligt sind. Diese Genvarianten sind einzeln mit einem relativ gering erhöhten Erkrankungsrisiko für Typ-1-Diabetes verbunden. Treten sie jedoch in bestimmten Kombinationen auf, begünstigt dies offensichtlich eine frühe Krankheitsmanifestation. Dies gilt insbesondere für die Risikovarianten des Interleukin-2-Gens und des Interleukin-2-Rezeptor-Gens CD25, welche Immunreaktionen vermitteln. Dagegen konnte zwischen beiden Gruppen kein Unterschied bezüglich der HLA-Genvarianten (Humanes Leukozyten Antigen) gefunden werden, die das größte Risiko für Typ-1-Diabetes darstellen.
Grundsätzlich glichen sich die Kinder beider Gruppen bezüglich demografischer Faktoren. Von den untersuchten Umweltfaktoren hat lediglich die Art der Geburt einen Einfluss: Während die Hälfte der Rapid Progressors per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen ist, ist dies nur bei jedem sechsten Slow Progressor der Fall.
Quelle: Achenbach P, et al. Diabetologia 2013, doi: 10.1007/s00125-013-2896-y.
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