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- DAZ 19/2013
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Prisma
Gehaucht und hoch, nicht zu kindlich = attraktiv?
"I owe you a Yoyo", auf Deutsch "Ich schulde dir ein Jo-Jo." Diesen Satz ließen chinesische Forscher immer wieder von einem Computer vortragen – in unterschiedlichsten Stimmlagen, mal kräftig, mal eher gehaucht. 42 Probanden, Männer und Frauen, sollten anhand des sinnfreien Satzes bewerten, welche Stimmen sie anziehend finden. Frauenstimmen galten als attraktiv, wenn sie eher hoch, aber dabei nicht zu kindlich waren. Gehauchte Sprechweise steigerte die Attraktivität noch. Die Erklärung dafür liegt laut den Forschern im Tierreich: Hohe Töne signalisieren ein kleines Tier, das nicht gefährlich ist. Hohe Frauenstimmen wecken also männliche Beschützerinstinkte und werden daher als anziehend empfunden. Dagegen steht eine dunkle Bassstimme für eine gewisse Körpergröße und Stärke, Eigenschaften, die Frauen häufig an Männern schätzen. Im Tierreich erfüllt sie den Zweck, potenzielle Angreifer zu warnen. Dass auch bei Männern eine gehauchte Sprechweise bevorzugt wurde, führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass Hauchen das Drohpotenzial der tiefen Stimme mildert. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die menschliche Kommunikation zwischen Männern und Frauen trotz Sprache der tierischen anscheinend nicht besonders überlegen ist.
Quelle: Xu Y, et al. PLOS ONE 8(4): e62397. doi:10.1371/journal.pone.0062397.
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