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Interpharm 2013
CAVE, DrugBase, PubMed & Co
Ein wichtiges Hilfsmittel zur individuellen Arzneimittelrisiko-Prüfung ist das von ABDATA entwickelte Cave-Modul. Die Auswertung der mithilfe des Moduls generierten Ergebnisse basiert auf der Patientendokumentation, die in der Datenbank der Apotheke hinterlegt ist. ABDATA hat hierzu Schlagworte entwickelt, die die Systematik MIV (Medikationsrelevante Individualparameter) bilden. Die MIV sollen als Code die digitale Hinterlegung von Krankheiten und Patientenzuständen in der Apotheke erleichtern.
Das Cave-Modul kann die folgenden Aspekte berücksichtigen:
vorliegende Erkrankungen und besondere Lebensumstände des Patienten (Raucher, Schwangerschaft/Stillzeit, Kontaktlinsenträger)
Allergien und Kreuzallergien
Alter (warnt bei altersbezogenen Anwendungsrisiken eines Fertigarzneimittels)
Geschlecht.
Jeder aus einer Eingabe resultierende Hinweis beruht auf einem Zusammentreffen bekannter Parameter und muss zusätzlich durch den Apotheker überprüft werden. Sollte das System keinen Hinweis abgeben, ist das andererseits noch lange kein Freibrief, dass keine Risiken vorhanden sind. Vielmehr bestimmt die Einstellung in der Software vor Ort die Häufigkeit und Qualität der Meldungen. Ein Problem im Umgang mit dem System sieht Förster in einer sich einstellenden "Warnhinweise-Ermüdung" (Over-alerting), die jedoch neutralisiert werden kann, wenn unter den Nutzern klare Regelungen für den Umgang mit verschiedenen Warnstufen getroffen werden.
Interaktionsmodul der ABDA
In CAVE nicht erfasst sind Interaktionen zwischen Arzneimitteln untereinander und mit Nahrungsmitteln. Hierzu kann das Interaktionsmodul der ABDA-Datenbank konsultiert werden. Der Zugang zu CAVE und der Interaktionsdatenbank erfolgt über Software-Häuser, die die Module optional zur Verfügung stellen. Auch eine Variante als Smartphone-App ist möglich, wobei diese möglicherweise empfindlich auf Änderungen des Betriebssystems reagieren.
Einen bedarfsbezogenen Zugriff auf aufbereitete Informationen ermöglichen digitale Informations- oder Quellen-Sammlungen wie DrugBase, Micromedex oder Medscape. So beinhaltet zum Beispiel DrugBase eine Fülle einzelner wissenschaftlicher Datenbanken und Basiskompendien, deren Nutzung einzeln oder gruppenweise "gebucht" werden kann (siehe Kasten).
MedientippDrugBase Online Recherche-Tool für Arzneistoffe und Arzneitherapien, enthält eine Vielzahl bekannter Nachschlagewerke und Datenbanken, z. B. ABDA-Datenbank, Index Nominum, Fachartikel der "Medizinischen Monatsschrift für Pharmazeuten" und der "Arzneimitteltherapie" und viele mehr. Alle Datenbanken können zehn Tage lang kostenfrei und unverbindlich angesehen werden. Eigene Registrierung unter www.DrugBase.de. Bestellung über: Deutscher Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart oder im Internet unter: www.deutscher-apotheker-verlag.de oder www.buchoffizin.de. oder per Telefon unter: (07 11) 25 82 - 3 41 oder - 3 42 |
Suche nach Originalliteratur
Die Suche nach wissenschaftlicher Originalliteratur kann über das Internet mithilfe verschiedener Suchmaschinen erfolgen. Eine außerordentlich breit genutzte, frei verfügbare Suchoberfläche ist Pubmed. Sie wird von der US-amerikanischen National Library of Medicine (NLM) gepflegt und erstreckt sich auf 45000 internationale Fachzeitschriften und über 20 Mio. Einträge aus den Bereichen Human- und Veterinärmedizin, Pharmakologie usw. (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed).
Beispiele gebräuchlicher Fachdatenbanken mit umfassenden Literaturangeboten sind Medline (frei zugänglich) und EMBASE (kostenpflichtig). Insgesamt ist bei jeder Recherche zu berücksichtigen, dass im Ergebnis meist lediglich Kurzfassungen der Originalartikel (Abstracts) online geliefert werden und dass für die Bestellung eines gesamten Artikels, sei es elektronisch oder in print, in der Regel zusätzliche Gebühren anfallen.
Suche eingrenzen spart Kosten
Will man die Kosten hierfür senken, das heißt Bestellungen von Artikeln vermeiden, die sich später als irrelevant für die Fragestellung herausstellen, so empfiehlt es sich, die Suche vorher so weit wie möglich einzugrenzen. Hierbei kann das sogenannte PICO-Schema helfen (siehe Kasten). Zur weiteren Ein- und Abgrenzung einer Fragestellung stellen die Datenbanken darüber hinaus jeweils entsprechende Tools zur Verfügung.
PICO-Schema als Hilfe zur Formulierung klinischer FragestellungenP-opulation (Zielgruppe von Interesse) I-ntervention (veränderbare Variable oder Kombination) C-omparison (alternative Variable) O-utcome (Ergebnis des Vergleichs oder der Untersuchung) |
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"Interpharm 2013 – Eine Patienten-orientierte Interpharm"
DAZ 2013, Nr. 13, S. 53
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