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Politiknote mangelhaft
Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix kletterte im Dezember bei der Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage der Apotheke auf 67 Punkte, den höchsten Wert seit Januar 2011. Die Beurteilung der zukünftigen Lage stieg sogar auf ein Allzeit-Hoch von 80,7 Punkten. Beide Werte liegen aber immer noch im negativen Bereich unter 100 Punkten, der Schwelle einer ausgeglichenen Beurteilung.
Im Vergleich zum Dezember 2011 fällt vor allem auf, dass der Blick in die Zukunft deutlich weniger düster ist. Erwarteten vor einem Jahr noch fast die Hälfte aller Befragten eine sich stark verschlechternde Geschäftsentwicklung, waren es im Dezember 2012 nur noch 7,8 Prozent. Inzwischen gehen 2,2 Prozent der Apothekenleiter von einer stabilen Entwicklung aus, 18,4 Prozent erwarten eine sich verbessernde Entwicklung. Daran glaubten ein Jahr zuvor nur 4,3 Prozent.
Geschäftserwartung häufiger neutral, selten positiv
Auch bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage nahm im Dezember der Anteil negativer Bewertungen ab. Fanden im Dezember 2011 noch insgesamt 59,8 Prozent, ihr Geschäft laufe eher schlecht oder sehr schlecht, fanden dies im Dezember 2012 noch 48 Prozent. Entsprechend angestiegen ist der Anteil derer, die ihre Lage neutral bewerten – von 28,3 auf 37,1 Prozent. Im Jahresvergleich fast unverändert niedrig ist der Anteil der positiven Bewertungen der Lage, sie stieg leicht von 11,4 auf 13,8 Prozent.
Schlechte Noten für die Gesundheitspolitik
Ein vernichtendes Urteil fällten die befragten Apothekenleiterinnen und -leiter bei der Bewertung der Leistung der Gesundheitspolitik. Jeweils 39 Prozent bewerteten die Leistung mit mangelhaft und ungenügend. Die beste überhaupt vergebene Note war befriedigend – sie vergaben aber nur fünf Prozent der Apokix-Umfrageteilnehmer. Im Schnitt wurde die Note 5,1 – ein glattes Mangelhaft – vergeben.
Kaum besser schnitt die Standesvertretung der Apotheker ab: 39 Prozent bewerteten sie mit mangelhaft, 23 Prozent mit ungenügend. Nur 4 Prozent gaben eine Note 2 (gut), 16 Prozent eine 3 (befriedigend). Sehr gut wollte niemand vergeben. Im Schnitt kam die Leistung der Standesvertretung also auf eine Note von 4,6.
Exklusive Mehrwerte schaffen
Bei der Frage, mit welchen Maßnahmen sich Apotheken in Zukunft im Markt behaupten können werden, stimmten 96 Prozent der von Apokix befragten Apothekerinnen und Apotheker der Aussage zu, die Vor-Ort-Apotheke müsse apothekenexklusive Mehrwerte schaffen, um sich gegenüber Drogeriemärkten und Versandapotheken abzugrenzen. 90 Prozent meinen, dass dies über eine Fokussierung auf heilberufliche Leistungen geschehen muss. Nur 30 Prozent stimmen der Aussage zu, Apotheken müssten den Preis als Marketinginstrument nutzen, um dem steigenden Preisbewusstsein der Kunden gerecht zu werden.
Apokix: Das Stimmungsbarometer der Apotheken in DeutschlandDer Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der "Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuelle Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH). Das IFH ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen mit empirisch basierten Businesslösungen für den Handel und agiert seit Jahrzehnten als Partner des Apothekenmarktes sowie der pharmazeutischen Großhändler und Hersteller. |
DAZ 2013, Nr. 1/2, S. 20
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