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Gesundheitspolitik
Zyto-Apotheker kritisieren Ausschreibung
"Die onkologische Versorgung mit generischen Arzneimitteln ist ausgequetscht", erklärt der VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim. Wer weiter an der Kostenschraube drehe, gefährde die Versorgung der Patienten. Aus Sicht des Verbandes zerstören derlei Ausschreibungen die Kooperationen zwischen Onkologen und Apotheken – dabei sei die Zusammenarbeit wirtschaftlich und zum Wohle der Krebspatienten regional und praxisindividuell organisiert. Und gerade Patienten in der lebensbedrohlichen Phase einer Krebserkrankung wünschten, sich auf die gute Zusammenarbeit zwischen "ihrem" Onkologen und "ihrer" Apotheke verlassen zu können.
Bei der AOK Hessen kann man die Sorgen des Verbands nicht verstehen: Für die Patienten ändere sich nichts, betont ein Sprecher. Sie erhielten weiter dieselben speziell auf sie zugeschnittenen Medikamente, dieselben Wirkstoffe in derselben Zeitspanne – entsprechend den definierten Qualitäts-Richtlinien. Hessen soll für die Ausschreibung kleinteilig in 24 Gebietslose aufgeteilt werden, damit die Zytostatika auch weiterhin in der Region hergestellt werden. Jede Apotheke, die an der Ausschreibung teilnimmt, muss garantieren, dass jeder Patient bei veränderten Blutwerten innerhalb von 45 Minuten mit einer neuen Wirkstoffkombination versorgt werden kann. Insofern gebe es keine qualitativen Einschränkungen, erklärt der Sprecher. Voraussichtlich in der zweiten Juni-Hälfte soll die Ausschreibung veröffentlicht werden.
Dritte Runde in Berlin
Derweil hat der AOK-Bundesverband im Auftrag der AOK Nordost bereits die dritte Ausschreibung an zytostatikaherstellende Apotheken in Berlin adressiert: Sie erfolgt erneut für 14 Gebietslose, die etwa den Berliner Bezirken entsprechen. Die Verträge sollen die laufenden ablösen, starten daher am 1. Dezember 2013 – Laufzeit ein Jahr, mit Verlängerungsoption. Angebote können bis zum 23. Juli eingereicht werden. Die ambulante Behandlung in Kliniken erfolgt weiterhin über die Krankenhausapotheken, sofern ein entsprechender Vertrag mit der AOK Nordost besteht. Nachdem es bei der ersten Ausschreibung noch holperte, ist die Kasse mittlerweile sehr zufrieden: Die Versorgung im Rahmen der Ausschreibung verlaufe sehr erfolgreich, heißt es.
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