Prisma

Rauchen macht dumm

Durch Rauchen kann die Konzentrations- und Lernfähigkeit kurzfristig gesteigert werden. Langfristig kommt es jedoch zu einer Reduktion der Sauerstoffversorgung des Gehirns und darüber zu einem vermehrten Absterben von Hirnzellen.

Aus einer früheren Studie war bekannt, dass Raucher nach fünf Jahren schlechter in kognitiven Tests abschneiden als gleichaltrige Nichtraucher. Nun hat eine der damaligen Studienautorinnen den Sachverhalt anhand neuer Beobachtungen ergänzt. Dazu analysierte die Gruppe um Severine Sabia Daten einer Kohorten-Studie, die seit Mitte der 80er Jahre mehr als 10.000 britische Staatsangestellte auf ihre Lebensgewohnheiten und ihren Gesundheitszustand hin untersucht. Die neuen Daten zeigen deutlich, dass Rauchen den Abbau der geistigen Leistung fördert – und zwar in Abhängigkeit von der Zigarettenmenge. Je mehr Zigaretten in der Studie pro Tag konsumiert wurden, umso schlechter war der cerebrale Zustand. Besonders bedenklich: Noch zehn Jahre nach der letzten Zigarette waren die Ergebnisse immer noch schlechter als die von Nichtrauchern. Die Studienautoren schätzen daher, dass Rauchen den kognitiven Abbau um gut zehn Lebensjahre beschleunigt.

sk


Quelle: Sabia, S. et al.: Arch. Gen. Psychiatry, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1001/archgenpsychiatry.2011.2016



DAZ 2012, Nr. 9, S. 6

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