Prisma

Coffein moduliert den Östrogenspiegel

Bei regelmäßigem Verzehr von coffeinhaltigen Getränken kann der Östrogenspiegel von Frauen in gebärfähigem Alter beeinflusst werden. Dabei kommt es offenbar unter anderem auf den Coffeinlieferanten an, wie eine aktuelle Studie nun gezeigt hat.

Forscher der Universität Utah haben den Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Konsum coffeinhaltiger Getränke und dem Anstieg des Östrogenspiegels in einer Studie an fast 260 Frauen beobachtet. Die Wissenschaftler untersuchten innerhalb von zwei Monatszyklen bis zu drei Mal wöchentlich die Hormonspiegel per Blutprobe und die Nahrungszufuhr der letzten 24 Stunden anhand eines Fragebogens. Den genauen Einfluss des Coffeins auf den Östrogenspiegel können die Mitarbeiter um Karen Schliep bislang nicht erklären. Auffällig war jedoch, dass es Unterschiede bei den einzelnen Coffeinlieferanten zu geben scheint. So hob das Xanthin-Derivat aus Kaffee die Östrogenausschüttung bei Asiatinnen und farbigen US-Amerikanerinnen an, sorgte bei weißen Frauen jedoch für ein Absinken. Bei anderen coffeinhaltigen Getränken trat der ethnische Unterschied nicht auf, sie erhöhten alle die Hormonkonzentration.

Der Anstieg war insgesamt gering, Zyklusstörungen hätte er nicht auslösen können. Auf lange Sicht ist es den Studienautoren zufolge jedoch durchaus möglich, dass Coffein einen Einfluss auf Östrogen-abhängige Erkrankungen wie Endometriose, Osteoporose und Krebs in Uterus, Brust und Ovarien haben könnte. Dies sollen nun weitere Studien genauer untersuchen.


sk


Quelle: Schliep, K. C. et al.: Am. J. Clin. Nutr. 2012; 95: 488 – 497



DAZ 2012, Nr. 6, S. 8

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