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Arzneimittel und Therapie
Catridecacog zur Blutungsprophylaxe | Bortezomib auch zur subkutanen Gabe
Catridecacog zur Blutungsprophylaxe
Die EU-Kommission hat Catridecacog (Novothirteen®) für die Langzeitprophylaxe von Blutern im Alter von ein bis sechs Jahren mit erblich bedingtem Mangel an F-XIII-A-Untereinheit zugelassen. Catridecacog ist eine Untereinheit des Koagulationsfaktors XIII A und wird gentechnisch in Hefezellen produziert. Der strukturelle Aufbau ist identisch mit der menschlichen F-XIII-A-Untereinheit, die an die F-XIII-B-Untereinheit bindet. Dadurch kommt es zur Vernetzung von Fibrin und anderen Proteinen, und das Gerinnsel wird widerstandsfähiger gegen eine Fibrinolyse. Bei Patienten mit dem erblich bedingten Mangel an F-XIII-A-Untereinheit konnte die Substitution mit Catridecacog das Risiko von Blutungen verringern.
Bortezomib auch zur subkutanen Gabe
Die EMA hat die Indikation für den Proteasom-Inhibitor Bortezomib (Velcade®) erweitert. Er kann jetzt auch subkutan beim multiplen Myelom eingesetzt werden. Eine klinische Phase-III-Studie zeigte, dass subkutan appliziertes Bortezomib ebenso wirksam ist wie intravenös appliziertes, jedoch besser verträglich ist. Durch die subkutane Anwendung konnte vor allem die Rate der peripheren Neuropathien wie Schmerzen in den Extremitäten deutlich gesenkt werden. Die Indikationserweiterung bezieht sich nur auf Velcade® 3,5 mg, Velcade® 1 mg ist ausschließlich zur intravenösen Anwendung zugelassen. Die Anwendung beider Bortezomib-haltigen Arzneimittel über andere Darreichungswege darf nicht erfolgen. Es sollen auf jeden Fall intrathekale Anwendungen vermieden werden, denn seit der Erstzulassung von Bortezomib 2003 wurden weltweit drei Fälle einer versehentlichen intrathekalen Applikation mit tödlichem Ausgang berichtet.
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