Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Signifor bei Morbus Cushing | Sitagliptin bei Nierenfunktionsstörung | Fingolimod auf Prüfstand | Infliximab - erweiterte Zulassung


Erstes Arzneimittel gegen Morbus Cushing

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hat die Zulassung für das Somatostatin-Analogon Pasireotid (vorgesehener Handelsname Signifor®) zur Behandlung von Morbus Cushing empfohlen. Für Morbus Cushing, der durch einen ACTH (Adrenocorticotropes Hormon)-produzierenden gutartigen Hypophysen-Tumor verursacht wird, ist bisher kein spezielles Arzneimittel zugelassen. Pasireotid ist ein Somatostatin-Multirezeptorligand, der die ACTH-Produktion inhibiert und dadurch eine Überproduktion von Cortisol durch die Nebennieren unterdrückt.



Sitagliptin bei Nierenfunktionsstörung

Die EMA hat die Zulassung für Sitagliptin (Januvia®) für Patienten mit unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes und eingeschränkter Nierenfunktion erweitert. Nun kann der DPP-4-Hemmer in reduzierter Dosierung auch bei moderater und schwerer Nierenfunktionsstörung einschließlich terminaler Niereninsuffizienz ohne Einschränkung angewendet werden.



Fingolimod erneut auf dem Prüfstand

Fingolimod (Gilenya®) ist seit 2011 zur Behandlung schubförmige multipler Sklerose zugelassen. Nach erstmaligen Anwendungen traten kardiovaskuläre Komplikationen und Todesfälle auf, wobei noch nicht endgültig geklärt ist, ob ein direkter Zusammenhang besteht. Die EMA überprüft nun das Nutzen-Risiko-Verhältnis und fordert Ärzte auf, die Überwachung der Patienten nach der ersten Fingolimod-Applikation zu intensivieren.



Erweiterte Zulassung für Infliximab

Der Ausschuss für Humanarzneimittel empfiehlt, den TNF-alpha-Inhibitor Remicade® für Patienten mit Colitis ulcerosa zwischen 6 und 17 Jahren zuzulassen.



DAZ 2012, Nr. 4, S. 50

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