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Apothekenhonorar: Unterstützung aus dem Saarland
Beide Ministerien schrieben Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler bereits mit der Forderung an, die Apothekenhonorierung stärker als geplant zu erhöhen. Der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm habe in seinem Schreiben unter anderem ausgeführt, der derzeitige Vorschlag der Erhöhung um 25 Cent sichere „leider“ nicht den Fortbestand der öffentlichen Apotheken, insbesondere nicht in ländlichen und dünn besiedelten Gebieten. Die Versorgung mit Rx-Arzneimitteln, die der wesentliche Teil des Versorgungsauftrages ist, solle sich selbst tragen und dürfe zu keinem Zuschussgeschäft werden. Storm regt daher an, auch die „stark quersubventionierten Leistungen der Apotheker“ – wie Rezepturen und Notdienste – entsprechend zu berücksichtigen.
Das saarländische Wirtschaftsministerium meldete ebenfalls Bedenken an: „In der Berechnung des BMWi wird zunächst die Differenz aus dem Anstieg der bereinigten Gesamtkosten (ohne Wareneinsatz) und dem bereinigten Anstieg des Rohertrags je Apotheke im Zeitraum 2004 bis 2011 ermittelt. Die Differenz wird sodann durch die Anzahl der verschreibungspflichtigen Fertigarzneimittel-Packungen dividiert. Hieraus ergibt sich die Erhöhung des Festzuschlags je Packung von 25 Cent.“ Aus preisrechtlicher Sicht sei das zwar „grundsätzlich zulässig“, aber „hinsichtlich der wirtschaftlichen Angemessenheit zu hinterfragen“.
Schwierige Position für die einstige „Apotheker-Partei“
Auch die Gespräche mit dem einzigen im Bundestag vertretenen saarländischen FDP-Abgeordneten, Oliver Luksic, zeigten Wirkung. Er sicherte Unterstützung „in Berlin“ zu, denn die von Wirtschaftsminister Rösler geplante Erhöhung des Festzuschlages von 8,10 Euro auf 8,35 Euro sei „nicht ausreichend“. Luksic verwies jedoch darauf, dass die FDP sich sowohl politisch als auch in den Medien stets der „Apotheker-Klientel-Politik“ ausgesetzt sehe. Daher sei es bereits schwierig, bescheidene Verbesserungen durchzusetzen.
AKDS und Saarländischer Apothekerverein freuen sich indes über die breite politische Unterstützung im eigenen Land. AKDS-Präsident Manfred Saar und AKDS-Vorsitzende Claudia Berger fordern jedoch mehr: „Was wir jetzt brauchen, ist eine der Lebenswirklichkeit entsprechende Anpassung der Vergütung der Apothekerschaft.“ Schließlich diene die Erhöhung nicht dazu, „einem wohlsituierten Berufsstand noch ‚etwas mehr‘ zukommen zu lassen“, es gehe vielmehr einzig und allein um „die nackte Existenz zahlreicher Kolleginnen und Kollegen.“ Daher sind im Saarland nun auch Streiks nicht mehr ausgeschlossen: Der Saarländische Apothekerverein kündigte bereits an, kurzfristig die Streikbereitschaft der Kollegenschaft per Faxinfo abzufragen.
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