DAZ aktuell

Einheitlicher Substitutionsausweis

Baden-Württemberg will Opiatabhängige stärker unterstützen

STUTTGART (jz). Substitutionspatienten erhalten in Baden-Württemberg ab sofort einen einheitlichen Substitutionsausweis. Er löst die bisherigen regional unterschiedlichen Modelle ab und wird von Sozialministerium, Kassenärztlicher Vereinigung und Landesärztekammer herausgegeben, teilte das Landesgesundheitsministerium in Stuttgart mit. Der Ausweis soll den Schutz der rund 10.000 Opiatabhängigen in Baden-Württemberg, die mit Drogenersatzstoffen wie Methadon oder Subutex ärztlich behandelt werden, verbessern.

Der neue Ausweis dokumentiert, dass sich der Patient in einer Substitutionsbehandlung befindet, mit welchem Präparat und bei welchem Arzt die Behandlung durchgeführt wird und wer die psychosoziale Begleitung übernimmt. Bei einem akuten Krankenhausaufenthalt können die enthaltenen Informationen überlebenswichtig sein, um die Therapie lückenlos fortführen und das Auftreten einer unter Umständen bedrohlichen Entzugssymptomatik verhindern zu können.

Darüber hinaus dient der Ausweis, der in Arztpraxen zu bekommen ist, als Nachweis bei Polizeikontrollen. So können sich Inhaber als Substitutionspatient ausweisen und belegen, dass sie ihr Substitutionsmittel legal mit sich führen. Ministerium und Kassenärztliche Vereinigung lobten das neue Papier als "entscheidenden Schritt zu mehr Transparenz in der Substitutionsbehandlung und damit auch zur Sicherheit und Akzeptanz dieser Therapie".

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