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EU-Pharmaindustrie: Kritik an rigiden deutschen Strukturen
In den letzten Jahren seien in Deutschland eine Reihe von Maßnahmen eingeführt worden, die für die forschende Industrie "strafenden Charakter" hätten, erklärte Bergström. Dazu zählt er neben dem gesetzlichen Herstellerrabatt von 16 Prozent die Ausgestaltung der frühen Nutzenbewertung und die anschließende Verhandlung von Erstattungsbeträgen. Die ersten Erfahrungen mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) seien "sehr enttäuschend", so der EFPIA-Chef."
An der frühen Nutzenbewertung missfällt den international aufgestellten Firmen zum einen die Auswahl der Referenzländer für die Preisverhandlungen. So zeigte sich Bergström verständnislos über die Entscheidung der Schiedsstelle, Griechenland in den Länderkorb zum Preisvergleich aufzunehmen. Aber auch der Umstand, dass neue Arzneimittel bei der Bewertung ihres Zusatznutzens mit Generika verglichen werden, steht in der Kritik. Die Mitgliedsfirmen der EFPIA sind überzeugt, dass die Wahl der Vergleichstherapie dazu benutzt werde, die Preise für neue Arzneimittel in Richtung der Generikapreise zu forcieren. Damit würden jedoch "jegliche Anreize für medizinische Entdeckungen, die unser Leben verändern" untergraben. "Unter dem Strich wirkt sich das so aus, dass die deutsche Bevölkerung keinen Zugang zu innovativen Therapien haben wird, die ansonsten der Bevölkerung in ganz Europa und dem Rest der Welt zur Verfügung stehen", sagte Bergström.
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