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Aus der Hochschule
Auf der Suche nach neuen purinergen Arzneistoffen
Es ist bereits eine gute Tradition, dass der Nestor der Purinrezeptor-Forschung, Geoffrey Burnstock, den alle zwei Jahre stattfindenden Kongress eröffnet. Er fasste in seinem Vortrag die Erfolge der Purinrezeptor-Forschung zusammen, beginnend mit der Entdeckung von ATP als Neurotransmitter bis zur Rolle von Purinen in der Stammzellforschung.
Schwerpunkt des diesjährigen Kongresses waren neue Purinrezeptor-Liganden als potenzielle Arzneimittel bei neurodegenerativen und psychiatrischen Erkrankungen, bei Entzündungsprozessen und zur Behandlung von Schmerzen. Auch neue Erkenntnisse zu Enzymen, die mit den Purinen interagieren, wurden vorgestellt. Ein weiteres, intensiv diskutiertes Thema war die Beeinflussung des Neuron-Glia-Netzwerkes durch Purine. Somit gibt es eine Vielzahl von erfolgversprechenden Ansätzen zur Entwicklung neuer purinerger Arzneimittel, die in den nächsten Jahren zugelassen werden könnten.
Im Rahmen des Kongresses fand auch eine Zusammenkunft des German Purine Club statt. Er fördert den Austausch zwischen Wissenschaftlern, die in Deutschland auf dem Gebiet der Signalübertragung durch Purine arbeiten. Erstmals vergab der German Purine Club einen Preis für erfolgreiche Forschung, nämlich an Alexei Verkhratsky, Professor für Neurophysiologie an der Universität Manchester.
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Verkhratsky hat wegweisende Arbeiten zur Regulation der intrazellulären Calciumkonzentration in Neuronen und Gliazellen geleistet und intrazelluläre Signalwege von Purinen im ZNS aufgeklärt.
Der nächste Internationale Purinrezeptor-Kongress wird im Frühjahr 2014 in Deutschland stattfinden. Er wird von Prof. Christa Müller, Bonn, als Tagungspräsidentin gemeinsam mit dem Purine Club in Bonn organisiert.
Prof. Karen Nieber, Leipzig
Prof. Christa Müller, Bonn
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