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Phoenix auf stabilem Kurs – Sanacorp mit Gewinnsprung

Großhändler profitieren von AMNOG II – Konditionsumstellung spült Geld in die Kassen

BERLIN (lk). Die Umstellung der Großhandelsmargen zu Jahresbeginn und die neuen Apothekenkonditionen haben den Großhändlern Geld in die Kassen gespült. So berichten Phoenix und Sanacorp über eine positive Geschäftsentwicklung, während Wettbewerber Celesio allerdings noch unter dem angelaufenen Konzernumbau ächzt (siehe nachfolgender Beitrag).

So hat die verschwiegene Phoenix group nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2011/2012 seine Position als führender Pharmahändler in Deutschland und Europa weiter festigen können. Das Geschäft habe sich trotz eines herausfordernden Marktumfelds solide entwickelt. Das Konzernergebnis verbesserte sich und die Umsatzerlöse erreichten das Vorjahresniveau, teilte das Unternehmen mit nahezu 150 Vertriebszentren in 22 Ländern mit.

Der Umsatz der Phoenix group hielt sich mit 21,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich auf 300,9 Millionen Euro. Das Konzernergebnis konnte um rund 50 Prozent auf 221,4 Millionen Euro gesteigert werden. "Mit dem Verlauf des Geschäftsjahrs 2011/2012 sind wir zufrieden. Die positive Ergebnisentwicklung der Phoenix group hebt sich deutlich vom gegenläufigen Trend der Branche ab", so Reimund Pohl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Phoenix group in einer Pressemitteilung.

Damit hat Phoenix seine Krise von vor vier Jahren so gut wie überwunden. Das Eigenkapital wurde in dieser Zeit um mehr als eine Milliarde Euro aufgestockt und die Nettoschulden zugleich um über 2,3 Milliarden Euro reduziert. Eine weitere Milliarde Euro hat Firmeneigentümer Ludwig Merckle in das Unternehmen gesteckt. Das war nicht immer so: 2008 hatte die Merckle-Familie im Zuge ihrer Firmenkrise fast 500 Millionen Euro aus Phoenix abgezogen. Nach dem Verkauf von Ratiopharm steckten die Erben nach dem Freitod von Merckles Vater Adolf einen Teil des Verkauferlöses wieder in die Großhandelssparte.

Damit will die Phoenix group die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens vorantreiben. Insgesamt habe die Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, davon einen großen Teil in die Optimierung der betrieblichen Qualität und der logistischen Abläufe im Pharmagroßhandel. Im Bereich Supplier Services, der sich mit seinem Dienstleistungsportfolio an pharmazeutische Hersteller richtet, wurden europaweit die Lagerkapazitäten erhöht. Um das Einzelhandelsgeschäft auszubauen und die Marktposition in Kontinentaleuropa zu stärken, habe die Phoenix group die Unternehmensmarke BENU entwickelt. Über 700 Apotheken in ausgewählten europäischen Ländern würden unter BENU vereint.

"Die Einsparmaßnahmen bei der Gesundheitspolitik und die Unsicherheit aufgrund der immer noch fortwährenden Finanzkrise werden sich aller Voraussicht auch in diesem Jahr negativ auf die Pharmamärkte auswirken", so Pohl. Die strategische Ausrichtung liege auf den Kerngeschäftsfeldern Groß- und Einzelhandel. "Unser wichtigstes strategisches Ziel ist es, profitables Wachstum über dem Marktdurchschnitt im Kerngeschäft zu generieren. Zugleich untersuchen und bewerten wir neue Geschäftsmöglichkeiten und deren Nachhaltigkeit", sagte Pohl. Für das Geschäftsjahr 2012/2013 strebt Phoenix eine stabile Umsatzentwicklung an.

Wie Phoenix hat auch Sanacorp von der seit Jahresbeginn vorgenommenen Umstellung der Großhandelskonditionen profitiert, den Sprung aus den roten Zahlen wieder geschafft und den Gewinn im 1. Quartal 2012 verdreifacht. In den ersten drei Monaten erwirtschaftete Sanacorp einen Gewinn in Höhe von 4,6 Millionen Euro nach 1,6 Millionen Euro in der gleichen Vorjahresperiode. Im Laufe des Jahres 2011 war Sanacorp in die roten Zahlen gerutscht. Neben dem Gewinn konnte Sanacorp auch den Umsatz von 891 auf 915 Millionen Euro steigern.

Beim französischen/belgischen Sanacorp-Ableger Cerp Rouen stieg der Umsatz um 4,1 Prozent auf 950 Millionen Euro. Der Periodengewinn stieg von 3,6 auf 4,2 Millionen Euro.



DAZ 2012, Nr. 20, S. 24

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