Sartane nicht kanzerogen | Adalimumab bei Colitis ulcerosa | Warnhinweis für Drospirenon | Mechanismus für Autoimmunerkrankungen entdeckt | Eier und PCB-Gehalt

Sartane sind nicht kanzerogen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ist nach Auswertung aller zugänglichen Daten zu dem Ergebnis gelangt, dass sich der Verdacht auf ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von neuen Krebserkrankungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (ARBs oder Sartanen) nicht bestätigt hat. Nach der Auswertung der verfügbaren Daten ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis dieser Arzneimittelgruppe weiterhin positiv.

Adalimumab jetzt auch bei Colitis ulcerosa

Die EMA hat die Zulassung für Adalimumab (Humira^®) erweitert: Der monoklonale Immunglobulin G1-Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor alfa kann jetzt auch zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mäßig schwerer bis schwerer Colitis ulcerosa eingesetzt werden, die auf eine konventionelle Therapie mit Glucocorticoiden, Mercaptopurin oder Azathioprin nicht ausreichend angesprochen haben, diese nicht vertragen oder wegen Kontraindikationen nicht anwenden können. Damit steht Patienten mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung nach Infliximab (Remicade^®) ein weiterer TNF-alpha-Blocker zur Verfügung.

Auch FDA ordnet Warnhinweis für Drospirenon an

Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat eine Änderung der Kennzeichnung Drospirenon-haltiger Pillen angeordnet. Sie müssen demnächst einen Hinweis enthalten, dass diese Präparate ein bis zu dreifach erhöhtes Thromboserisiko gegenüber Pillen mit einigen anderen Progesteronen wie Levonorgestrel bergen. In Deutschland sind die Fach- und Gebrauchsinformationen bereits seit Längerem entsprechend geändert.

Mechanismus für Autoimmunerkrankungen entdeckt

Um eine fehlgerichtete Immunreaktion gegen tote Zellen und die Entstehung von Autoimmunerkrankungen zu verhindern, müssen abgestorbene Zellen von Krankheitserregern getrennt und "entsorgt" werden. Jetzt konnte mit der 12/15-Lipoxygenase ein Enzym identifiziert werden, das diesen grundlegenden Entscheidungsprozess steuert. Dieses Enzym produziert oxidierte Phospholipide, welche den Abräumprozess durch die Zellen des Immunsystems steuern. Fehlt dieses Enzym, so kommt es zu einer gestörten Entsorgung toter Zellen und einer Autoimmunerkrankung.

BfR: Hoher PCB-Gehalt in Eiern ist nicht gefährlich

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet die hohen Gehalte von Dioxinen und dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (dl-PCB) in Hühnereiern eines Betriebes in Nordrhein-Westfalen. Dem BfR liegen sieben Analyseergebnisse vor: vier amtliche Untersuchungsergebnisse und drei Ergebnisse von Eigenkontrolluntersuchungen. In welchem Zeitraum Eier mit erhöhten PCB-Gehalten in den Verkehr gelangt sind, ist dem BfR nicht bekannt. Im aktuellen Fall hält das BfR eine gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher für unwahrscheinlich, da bei einem kurzzeitigen Verzehr die durchschnittliche tägliche Aufnahmemenge über einen längeren Zeitraum gemittelt nicht zu einer Überschreitung der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (TDI) führt.

DAZ 2012, Nr. 16, S. 39