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Feuilleton
Der botanische Garten in Kopenhagen
Der Besuch eines botanischen Gartens im Winter hat seinen besonderen Reiz, vor allem wenn es in der Nacht zuvor reichlich geschneit hat. Beeren und Knospen sind mit Schneehauben verziert, und zwischen den Bäumen huschen Eichhörnchen auf der Suche nach den vergrabenen Schätzen des Herbstes herum. Sowohl der Botanisk Have als auch das darin befindliche Palmenhaus aus Stahl und Glas, erbaut im Jahr 1876, sind eintrittsfrei und können in der Zeit während des Winterhalbjahres von 8.30 bis 16 Uhr besucht werden (montags geschlossen!). Auch ein kurzer Spaziergang durch das Gelände des botanischen Gartens lohnt sich. Einige Impressionen aus dem verschneiten Paradies sind auf den Fotos eingefangen.
Der heutige botanische Garten wurde in den frühen 1870er Jahren angelegt. Er steht in der Tradition von drei älteren Gärten der Universität Kopenhagen; der erste lag als Medizinalpflanzengarten unmittelbar neben der damaligen Universität, also mitten in der Stadt, und datiert von 1619. Heute wachsen im botani schen Garten rund 20.000 Spezies auf zehn Hektar Fläche. Thematische Schwerpunkte sind einheimische Pflanzen – auch aus Grönland – , Kern- und Stein obst (Apfel-, Birnen-, Quitten-, Kirsch- und Pflaumenbäume), Rhododendren und ein Alpinum.
Im Palmenhaus und den benachbarten Gewächshäusern sind tropische und subtropische Pflanzen sowie Orchideen und Kakteen zu sehen. Allerdings sind die Gewächshäuser mit den Kakteen und den Orchideen nur an Wochenenden zwischen 13 und 14 bzw. zwischen 14 und 15 Uhr geöffnet, während das Palmenhaus während der gesamten Woche außer montags von 10 bis 15 Uhr besucht werden kann. Ergänzt wird der botanische Garten durch ein Museum, das sich ebenfalls auf dem Gelände befindet und unter anderem ein Herbarium beherbergt.
Zur Stärkung in die "kleine Apotheke"
Als kleiner Tipp am Rande: Das wohl älteste Restaurant Kopenhagens heißt "Det lille Apotek". Es wurde um 1720 als Kaffeehaus gegründet, in dem Ludvig Holberg (dänisch-norwegischer Dichter, 1684 – 1754), Hans Christian Andersen (1805 – 1875), Peter Faber (Telegrafenspezialist und Fotograf, 1810 – 1877) und weitere dänische Berühmtheiten ein- und ausgingen. Heute werden als Mittagstisch Smørrebrød und abends verschiedene dänische Gerichte serviert. Mit einer Apotheke hat das Restaurant allerdings nichts zu tun, und auch in dem Gebäude befand sich niemals eine Apotheke.
Dr. Constanze Schäfer
InfoBotanisk Have Gothersgade 128, Kopenhagen K Tel. 35 32 22 22, www.botanic-garden.ku.dk Det lille Apotek St. Kannikestræde 15, 1169 Kopenhagen Tel. 33 12 56 06, www.detlilleapotek.dk (Internationale Vorwahl: 00 45; keine Ortsvorwahl!) |
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