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Große Unterschiede beim 13. Monatsgehalt

Laut einer Umfrage des WSI-Tarifarchivs erhalten in Deutschland rund 50% der Angestellten eine Jahressonderzahlung. Dazu werteten die Autoren Daten von rund 16.000 Arbeit nehmern aus – und fanden eklatante Unterschiede.

Das beginnt beim Thema Tarifbindung. 71% der Beschäftigten, die nach Tarif bezahlt werden, konnten sich auf das zusätzliche Geld freuen – im Vergleich zu 43% ohne entsprechende Tarifverträge. Ein nachdrücklicher Beweis, dass sich für Arbeitnehmer die Organisation in einer Gewerkschaft auszahlt – im wörtlichen Sinne!

Ungleichheit auf allen Ebenen

Weitere Fakten aus der WSI-Umfrage: Frauen haben seltener Aussichten auf eine Sonderzahlung (53%) als Männer (57%). Und größere Betriebe mit mehr als 500 Angestellten zahlen häufiger Weihnachtsgeld (66%) als kleine mit weniger als 100 Mitarbeitern (48%). Auch ein regionales Gefälle ließ sich ableiten: Im Westen stand bei 60% eine zusätzliche Vergütung auf der Gehaltsabrechnung, im Osten war das lediglich bei 39% der Fall.

Mit steigender Berufserfahrung wachsen die Chancen auf das zusätzliche Geld ebenfalls: Bei einer Praxis von unter fünf Jahren kam knapp die Hälfte in den Genuss, bei mehr als 20 Jahren im Job waren es 62%. Auch erhalten Angestellte mit höheren Gehältern häufiger diesen Bonus: Lag das Bruttoeinkommen unter 1500 Euro, waren es 29%, zwischen 4000 bis 5000 Euro 67% und ab 5000 Euro begannen sogar gewinnabhängige Jahressonderzahlungen.


Quelle: WSI-Tarifarchiv, November 2011.


Michael van den Heuvel



DAZ 2011, Nr. 48, S. 113

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