Ernährung aktuell

Unsicheres Web

Immer mehr Verbraucher kaufen "per Mausklick" Lebensmittel. Doch während sich der Verbraucher munter durch die bunte Lebensmittel-Warenwelt des Internet klickt, fehlen der amtlichen Lebensmittelüberwachung noch konkrete Verfahrensabläufe zur Kontrolle des Online-Handels.

Lösungsstrategien erarbeitet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit derzeit gemeinsam mit den Bundesländern in einem zweijährigen Pilotprojekt. Das Ziel: Der Marktplatz Internet soll in puncto Lebensmittelsicherheit dem herkömmlichen Vertrieb von Lebensmitteln in nichts nachstehen. Dass der Internethändler genauso wie jeder "normale" Lebensmittelunternehmer kontrolliert werden muss, ist klar. Einmal pro Jahr soll der Kontrolleur im Betrieb erscheinen, so will es das Gesetz. Doch beim Online-Handel stößt das System an seine Grenzen. Denn meist weiß die Überwachung gar nicht, wer Lebensmittel online anbietet. Eigentlich muss sich zwar jeder Händler bei der Behörde registrieren, viele tun das jedoch nicht. Eine automatisierte Recherche-Software soll hier Licht ins Dunkel bringen. Automatisiert ist auch die Suche nach Vertreibern risikobehafteter Lebensmittel. Der Hintergrund: Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Online-Händler Produkte als Lebensmittel vertreiben, die gegen die rechtlichen Bestimmungen verstoßen; etwa weil sie gesundheitsschädliche Stoffe enthalten oder mit irreführenden Angaben versehen sind. Gerade hier will die amtliche Überwachung ran.


ral


Quelle: aid PresseInfo Nr. 41/2011



DAZ 2011, Nr. 42, S. 76

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