Aus Kammern und Verbänden

"Sie werden in Zukunft gebraucht!"

Zum Herbstempfang des Apothekerverbandes Bergisch-Land e.V. konnte die Vorsitzende, Marlene Langenberg-Nüsser, rund 40 Gäste begrüßen, neben Kollegen auch Vertreter aus der Ärzteschaft, der Politik sowie von Krankenkassen und Kooperationspartnern aus Sport und Behindertensport. Das Grußwort übernahm der Bundestagsabgeordnete Manfred Zöllmer (SPD). Er sprach sich für die inhabergeführte Apotheke aus und formulierte dies mit Blick auf die künftigen demografischen Herausforderungen sehr persönlich und eindeutig in Richtung Apotheker: "Sie werden in Zukunft gebracht!"
Foto: AV Bergisch-Land
Herbstempfang Hob in seinem Grußwort die zentrale Bedeutung der Apotheke vor Ort hervor: Manfred Zöllmer (MdB).

In ihrer Begrüßung machte Marlene Langenberg-Nüsser deutlich, wie schwierig die Rahmenbedingungen der Apotheken vor Ort derzeit sind. Gleichzeitig betonte sie die unverzichtbare Funktion der öffentlichen Apotheken in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Darüber hinaus wies sie darauf hin, dass sich die Apotheken immer wieder aktiv daran beteiligen, die Arzneimittelversorgung zukunfts- und vor allem patientenorientiert weiterzuentwickeln: "Apotheker haben aktuell gemeinsam mit der Ärzteschaft ein Zukunftskonzept entwickelt, das die Patientenversorgung mit Arzneimitteln verbessert und der GKV auch eine erhebliche Einsparsumme zusichern könnte," so Langenberg-Nüsser.

Sicherster Ort für die Arzneimittelabgabe

In seinem Grußwort ging der Bundestagesabgeordnete Manfred Zöllmer (SPD) zunächst auf den starken Wettbewerb im Apothekenmarkt ein. Ein Faktor dabei sei der Versandhandel. Diesen könne man heute nicht mehr verbieten, so Zöllmer. Mit Blick auf die seitens der Bundesregierung immer noch ungelöste Pick-up-Problematik betonte er: "Ein solcher Vertriebskanal braucht Regeln!"

In Anbetracht der besorgniserregenden weltweiten Zuwachsraten an Arzneimittelfälschungen hob Zöllmer die öffentliche Apotheke als "sichersten Ort für die Arzneimittelabgabe mit persönlicher Beratung" hervor.

Gute Zukunfts-perspektiven durch demografischen Wandel

Als eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen bezeichnete Zöllmer den demografischen Wandel. Gleichzeitig betonte er hier aber die Chancen, die darin für den Berufsstand stecken: "Alles, was mit Gesundheit zu tun hat, gewinnt künftig an Bedeutung. Die immer älter werdenden Menschen sind dabei besonders auf die wohnortnahe Versorgung durch Apotheken angewiesen", so Zöllmer. Daher müsse die Politik auch den Ärzte- und den Apothekenbedarf vor Ort gleichermaßen im Blick behalten. Abschließend betonte Zöllmer nicht nur, dass Apotheker künftig gebraucht würden, sondern auch, dass man wettbewerbsrelevante Herausforderungen wie dem Versandhandel aktiv begegnen solle. "Nehmen Sie diesen Wettbewerb an, spielen Sie künftig Ihre Stärken Wohnortnähe und persönliche Beratung noch stärker aus", so Zöllmer.


AV Bergisch-Land



DAZ 2011, Nr. 42, S. 90

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