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Prisma
Bypass ist Stent überlegen
Die Stent-Implantation an Herzkranzgefäßen wurde laut dem aktuellen Herzbericht im Jahr 2010 in Deutschland 325.872 Mal durchgeführt, die "Koronare Bypass-Operation" hingegen nur in 55.993 Fällen. Dass dieser Trend zur vermeintlich schonenderen Stentimplantation längerfristig gesehen für die Patienten mit erheblichen Nachteilen einhergeht, zeigen die 4-Jahres-Ergebnisse der weltweit größten vergleichenden Studie zwischen den beiden Behandlungsformen. Die Studie wurde vor Kurzem auf dem Jahreskongress der europäischen Herzchirurgen in Lissabon vorgestellt. Danach sollten Patienten mit mittleren und schweren Herzkranzgefäßerkrankungen die Bypass-Operation der Stentimplantation vorziehen, da sie die bessere Alternative mit Blick auf das Überleben des Eingriffs und das erkrankungsfreie Leben nach dem Eingriff ist. Während vier Jahre nach dem Eingriff mehr als 91 Prozent der Bypass-Patienten aus der Studie lebten, waren zu diesem Zeitpunkt fast zwölf Prozent der mit einem Stent behandelten Patienten verstorben. Noch deutlicher fielen in der Studie die Unterschiede bei der Lebensqualität aus. So waren nach Stentimplantationen mehr als doppelt so oft erneute Eingriffe als nach einer Bypass-Operation notwendig (23,9% vs. 11,9%) und die Rate der Herzinfarkte nach einer Stentimplantation war mit 8,3 Prozent deutlich höher als die nach einer Bypass-Operation mit 3,8 Prozent. "Auf die Zahlen des Herzberichtes übertragen heißt dies, dass in Deutschland zum Nachteil der Patienten zu häufig die Entscheidung für einen Stent statt für die Bypass-Operation getroffen wird", kommentierte Professor Friedrich Wilhelm Mohr, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), die aktuellen Studienergebnisse.
ral
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie vom 14. 10. 2011
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