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Rabattkürzungen schlagen durch

KÖLN (apokix). Das Stimmungsbarometer der Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland schlägt deutlich nach unten aus. Kein Wunder, das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) und seine Folgen belasten die Pharmazeuten massiv. Zu diesem Ergebnis kommt der vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) monatlich durchgeführte Apotheken-Konjunkturindex Apokix in seiner aktuellen Ausgabe. 357 Apothekerinnen und Apotheker haben sich bundesweit daran beteiligt.

Hauptgrund für das Stimmungstief ist zum einen eine deutliche Anhebung (+17 Prozent) des Kassenabschlags. Zum anderen werden viele Apotheken indirekt dadurch belastet, dass pharmazeutische Großhändler die ihnen zugedachten Belastungen in Form von Konditionenverschlechterungen an Apotheken weitergeben. Die Apothekerschaft sieht sich damit in ihren Einschätzungen zu den AMNOG-Auswirkungen bestätigt.

Geschäftslage angeschlagen – trübe Aussichten

Mit Inkrafttreten des AMNOG hat sich die Stimmungslage unter den Apothekerinnen und Apothekern in Deutschland merklich verschlechtert. Wie aus der Umfrage hervorgeht, bewerten mehr als 40 Prozent der Befragungsteilnehmer die Geschäftslage ihrer Apotheke im Januar negativ. Rund sieben Prozent bezeichnen die Geschäftssituation ihrer Apotheke sogar als "sehr negativ". Ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht – über 80 Prozent der befragten Apothekerinnen und Apotheker erwarten, dass sich die Situation im laufenden Jahr weiter verschlechtern wird. Vier von zehn Befragten erwarten sogar eine massive Verschlechterung.


Apokix

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der "Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de

Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).

Rabattkürzungen im großen Stil

Wie Apokix feststellte, sind ein Grund für die pessimistischen Zukunftsaussichten der Apothekerschaft die Rabattkürzungen pharmazeutischer Großhandlungen. Über 90 Prozent der im Januar befragten Apothekerinnen und Apotheker bestätigten bereits, dass ihre hauptbeliefernde Großhandlung Konditionenverschlechterungen entweder angekündigt oder bereits durchgesetzt hat. Die Befürchtungen der Apothekerschaft im Vorfeld der Verabschiedung des AMNOG werden damit bestätigt. Bereits im September 2010 waren 91 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker davon überzeugt, dass die geplante Änderung der Großhandelsvergütung die wirtschaftliche Situation ihrer Apotheke massiv negativ beeinflussen würde. Dennoch bringen viele Apothekerinnen und Apotheker Verständnis für das Verhalten der Großhändler auf. Für rund jeden zweiten (52 Prozent) ist es zumindest in Teilen nachvollziehbar, dass vollversorgende pharmazeutische Großhandlungen die durch das AMNOG hervorgerufenen Belastungen an Apotheken weiterreichen.

Düsteres Bild Mehr als 40 Prozent der Apokix-Teilnehmer beurteilten ihre Geschäftslage im Januar negativ.
Rabattkürzungen sind Realität Über 90 Prozent der befragten Apotheker berichteten über Konditionenverschlechterungen beim Großhandel.
Verständnis für die Kürzungen hatten viele Apokix-Teilnehmer. Für rund jeden Zweiten sind sie zumindest teilweise nachvollziehbar.
Kein Ende der Durststrecke Auch die künftige Geschäftssituation schätzten die Apokix-Teilnehmer überwiegend negativ ein.

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