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Prisma
Jeder Dritte ist betroffen
Die groß angelegte dreijährige Studie des European College of Neuropsychopharmacology umfasst Daten von über 514 Millionen Probanden aus insgesamt 30 verschiedenen Ländern. Die Prävalenz für eine mentale Störung liegt der Studie zufolge bei 38,2 Prozent. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Angst- und Schlafstörungen sowie Depressionen. Altersbezogen treten in der Gruppe der Kinder vermehrt Aufmerksamkeitsdefizite und bei den älteren Probanden ab 65 Demenzerkrankungen auf. Einen kulturellen Unterschied zwischen den Ländern fanden die Studienautoren kaum. Im Vergleich zu einer vorherigen Studie aus dem Jahr 2005 stellten sie einen Zuwachs im Bereich der Demenzerkrankungen aufgrund des höheren Lebensalters fest. Verbesserungsbedarf sieht das Team um Hans-Ulrich Wittchen sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Therapie. Nach wie vor würden zu wenig mentale Störungen aufgedeckt und adäquat behandelt. Die Studienautoren fordern in diesem Zusammenhang eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung über mögliche mentale und neurologische Erkrankungen und die Schaffung von mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Da sich mentale und neurologische Erkrankungen gegenseitig beeinflussen, sei zudem wichtig, beide Krankheitsfelder gemeinsam hinsichtlich Prävention und Therapie in den Fokus zu nehmen.
sk
Quelle: Wittchen, H.-U. et al.: Eur. Neuropsychopharmacol. 2011; 21: 655 – 679
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