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DAZ aktuell
"Mehr Einsparungen als durch Rabattverträge"
Nach den endgültigen GKV-Rechnungsergebnissen für das Jahr 2010 beliefen sich die vertraglichen Rabatte, die die AOKs mit pharmazeutischen Herstellern vereinbart haben, auf rund 600 Millionen Euro. Bricht man diese Zahl auf die etwa 24 Millionen AOK-Versicherten herunter, kommt man zu einer Einsparsumme von 25 Euro pro Versicherten/Jahr.
Das Einsparvolumen bei der patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung belaufe sich dagegen auf 1,14 Mrd. Euro/Jahr vermeldet nun der BPAV. Gerechnet auf 709.000 Pflegeheimbewohner sind dies 1600 Euro pro Kopf. Der Verband zieht hierfür Zahlen des Münchener Instituts für Gesundheitsökonomik heran. Dieses komme beim Einsatz patientenindividueller Blister auf einen wöchentlichen Betrag von 30,90 Euro. Multipliziert mit 52 Wochen und 709.000 Patienten (Zahl aus 2007) ergebe sich der Betrag von 1,14 Mrd. Euro. Die Zahlen seien konservativ ermittelt und stammten aus Erkenntnissen aus den zwei Modellprojekten mit den AOKs Bayern und Berlin (Nord-Ost), so der BPAV-Vorsitzende Hans-Werner Holdermann. Für ihn liegen die Vorteile auf der Hand: "Bessere Versorgungsqualität, geringere Fehlwurfrate, bessere Informationen für Pflegekräfte und Patienten, verbesserte Therapietreue und die Fachkompetenz des Apothekers, der innerhalb der Dienstleistungsgemeinschaft Apotheker/Verblisterer im Mittelpunkt steht, wird gestärkt."
Sicherlich nicht zuletzt angesichts der im Frühjahr vorgelegten Eckpunkte der Unionsfraktion zur Pflegereform rührt der Blisterverband derzeit kräftig die Werbetrommel für die Etablierung patientenindividueller Blister in der Heimversorgung. Dem Unions-Papier zufolge stellt das Verblistern "eine Möglichkeit dar, Pflegekräfte zu entlasten und ihnen mehr Raum für die Arbeit am Patienten zu geben". Form und Finanzierung der Verblisterung seien zu "diskutieren", heißt es vage. Das lässt die Verblisterer aufhorchen – schließlich wollen sie ihre Arbeit verlässlich honoriert wissen.
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