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Die CoBox ist insolvent

BERLIN (ks). Die CoBox hat ausgespielt: Ulrich Baudisch, Vorstand der CoBox AG, hat am 5. Juli beim Amtsgericht Wetzlar wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Gegen die CoBox AG wurde ein allgemeines Verfügungsverbot erlassen und es wurde die vorläufige Verwaltung des Vermögens und des Geschäftsbetriebes angeordnet. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pfeil ist derzeit dabei, sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Wie es für die Apotheker aussieht, die bereits in die CoBox investiert haben, kann er noch nicht sagen.
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Muss die Tür schließen Die CoBox AG hat Insolvenz angemeldet. Ob Apotheker, die bereits in die CoBox investiert haben, ihr Geld wiedersehen, ist unklar.

Pfeil sagte gegenüber der DAZ, derzeit sei er noch damit beschäftigt, Informationen und Unterlagen für sein Gutachten zusammenzutragen. Unklar sei, wie viele CoBoxen überhaupt aufgestellt sind. Nach und nach kommen bei Pfeil Briefe an, in denen Apotheker sich verwundert zeigen, warum sie von dem Unternehmen nicht angerufen werden. "Es sieht so aus, als ob die Schwierigkeiten schon eine Weile andauern", so der Insolvenzverwalter.

Zugeflogen sind der CoBox die Kunden tatsächlich nicht – so überzeugt Baudisch auch stets für sein Projekt warb. Einige Beratungsboxen sind schon vor einiger Zeit wieder abgebaut worden. Apotheker, die die CoBox nutzen wollten, mussten mit Kosten von rund 100.000 Euro rechnen. Baudsich zufolge lagen die monatlichen Unterhaltskosten für Leasingvertrag und Nebenkosten bei bis zu 2500 Euro.

Rechtliche Situation bis zuletzt unklar

Auch rechtlich ist die Situation nicht eindeutig. Zwar hatte Baudisch es verstanden, Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen – dennoch fiel es offenbar nicht allen Behörden leicht, die Apotheken-Box als "Betriebsraum, der dem Versandhandel dient" durchgehen zu lassen. Baudisch hoffte auf eine Spezial-Regelung in der Apothekenbetriebsordnung – schließlich fand sich eine solche im ersten Arbeitsentwurf des letzten Sommers. Doch dieser Entwurf ist bekanntlich verworfen, die nunmehr vorliegenden Eckpunkte geben keinen Anhaltspunkt, dass man an einer solchen "CoBox-Regelung" festhalten wolle.

Vermögensmasse Fehlanzeige

Finanziert hat sich das Unternehmen nicht zuletzt über Anzahlungen von Apothekern, sagt Pfeil. Zudem hatten Vorstand und Aufsichtsrat erst Mitte Mai beschlossen, durch eine Kapitalerhöhung das Stammkapital zu verdoppeln. 83.900 neue Stückaktien sollten ausgegeben werden – doch auch das hat nicht geholfen. Der Insolvenzverwalter kann bereits sagen: Vermögensmasse, die auf die Gläubiger verteilt werden könnte, ist keine da. Nicht nur Apotheken sind in Mitleidenschaft gezogen, es gibt auch Lohn- und Gehaltsrückstände bei Mitarbeitern. Erstaunlicherweise fanden sich auf der Webseite der CoBox diese Woche noch immer Angebote für "offene Stellen" im Unternehmen.

Apotheker Ronald Clasen, der die CoBox nach Berlin bringen wollte, gibt sich gelassen. Er sei "halbwegs verschont" geblieben, sagte er gegenüber der DAZ. Bis vor Kurzem habe er sich noch auf Standortsuche befunden – jetzt hat er das Projekt abgeschrieben. Gehört hat er von der Insolvenz übrigens lediglich aus der Presse. In der vergangenen Woche habe er bei der CoBox aufs Band gesprochen – zurückgemeldet hat sich niemand. Auch Medienanfragen verlaufen im Sande: ein Anrufbeantworter teilt lediglich mit, dass bis zum 25. Juli Betriebsferien sind.

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Sehen Sie im Internet die Video-Interviews mit Ulrich Baudisch und Dr. Ronald Clasen zum Konzept der CoBox und die Beweggründe, es zu realisieren.

Zum Weiterlesen


Videoapotheke: Die CoBox sucht Flaggschiffapotheker

DAZ 2011, Nr. 5, S. 32.



DAZ 2011, Nr. 29, S. 24

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