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Apotheken Umschau sieht sich als rehabilitiert an

MÜNCHEN (daz). Der Wort und Bild Verlag hat sich – nach jahrelangem Rechtsstreit – mit dem ZDF geeinigt: Der Sender und die "Frontal21-Redakteure" haben eine Unterlassungserklärung abgegeben, wonach sie die im Jahr 2008 erhobenen Vorwürfe gegen die Apotheken Umschau nicht mehr aufrechterhalten. Frontal21 hatte der Kundenzeitschrift vorgeworfen, von der Industrie bezahlte Texte veröffentlicht zu haben. Außerdem hatten die Autoren den falschen Eindruck erweckt, die Apotheken Umschau sei mit Schuld am Tod einer depressiven Frau.
Zufrieden ist die Redaktion der Apotheken Umschau mit dem Ausgang des Rechtsstreits mit dem ZDF. Anlass für den Streit war ein Beitrag des Magazins Frontal21.

Am 9. Dezember 2008 berichtete das ZDF-Magazin Frontal21 in seinem Beitrag "Das Pharmakartell" über angebliche Machenschaften und Manipulationen bei der Zulassung von Arzneimitteln und über die Darstellung von medizinischen Berichten in Publikumsmedien. Das Fernsehmagazin warf der Apotheken Umschau vor, u. a. von der Industrie bezahlte redaktionelle Texte zu veröffentlichen. Darüber hinaus erweckten die Frontal21-Autoren den falschen Eindruck, die Apotheken Umschau sei mit schuld am Tod einer möglicherweise depressiven Frau. Monika K. habe in der Apotheken Umschau einen Artikel über neuartige Medikamente gelesen und sich daraufhin vom Arzt ein bestimmtes Antidepressivum verordnen lassen. Elf Tage später habe sie unter dem Einfluss des Arzneimittels Suizid begangen. Monika K.’s Witwer blätterte vor laufender Kamera in einem Artikel über Depressionen in der Apotheken Umschau vom 15. November 2004, während ein Sprecher sagte: "Ihr Mann hält die Zeitschrift heute für mitverantwortlich am Tod seiner Frau." Die Apotheken Umschau wies diesen Vorwurf von sich. Die Apotheken Umschau stellte damals in einer Pressemitteilung fest, sie habe bereits fünf Monate vor dem tragischen Unfall von Frau K. wahrheitsgemäß und ausführlich auf die Suizidgefahr und andere Nebenwirkungen hingewiesen.

Der Wort und Bild Verlag stellte zudem klar, dass Redaktion und Anzeigen in den Medien des Wort und Bild Verlags strikt getrennt sind. Gegen die in der Frontal21-Sendung aufgestellten Behauptungen hatte der Wort und Bild Verlag juristische Schritte eingeleitet.

Das vor dem Landgericht München I angestrengte Klageverfahren gegen das ZDF und die beiden Frontal21-Redakteure Christian Esser und Astrid Randerath konnte nunmehr, wie Wort und Bild mitteilt, einvernehmlich beendet werden: Die Beklagten haben in allen Punkten eine vollumfängliche Unterlassungserklärung abgegeben und erklärt, ihre Vorwürfe nicht mehr aufrechtzuerhalten. Im Gegenzug dazu habe der Wort und Bild Verlag auf eine Richtigstellung verzichtet. "Die Redaktion der Apotheken Umschau sieht sich damit als rehabilitiert an", so der Wort und Bild Verlag, "wir sehen darin eine Bestätigung der Seriosität und der Unabhängigkeit unserer Medien".



DAZ 2011, Nr. 28, S. 38

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