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Lippenpflege mit UV-Schutz häufig kritisch

BERLIN (ks). Zweifelhafter Sonnenschutz: Das Verbrauchermagazin Ökotest hat für seine Juli-Ausgabe 19 Lippenpflegestifte mit UV-Schutz auf ihre Inhaltsstoffe untersucht und entdeckte dabei viele Präparate mit bedenklichen Zusätzen, die eigentlich nicht nötig sind.

Um vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, stecken bis zu fünf verschiedene UV-Filter in den Produkten. Einige Anbieter setzen dabei auf Substanzen mit bekannter hormoneller Wirksamkeit: beispielsweise Octocrylene. Weiterhin stellte das Verbrauchermagazin problematische Paraffine in den Lippenstiften fest. Einige Rezepturen enthalten zudem synthetische Stoffe wie Silikone. Darüber hinaus beklagt Ökotest, dass bei einigen Produkten Allergien auslösende Duft- und Farbstoffe zum Einsatz kommen. So befinden sich etwa im Labello Sun Protect LSF 30 die bedenklichen Farbstoffe Tartrazin und Gelborange S – damit war für den Lippenklassiker das "mangelhaft" besiegelt. Den allergieauslösenden Duftstoff Hydroxycitronellal fand Ökotest im Carmex Classic Lippenbalsam, LSF 15, den halogenorganischen Konservierungsstoff Chlorphenesin im Lancaster Sun Care Sun Beauty Stick Eyes & Lips SPF 20, das hormonverdächtige Propylparaben im Apothekers Lippenbalsam LSF 30+ (Dr. Pfleger) und Tartrazin im Madaus Echinacin Lipstick Care + Sun, LSF 20 (Rottapharm-Madaus). Die beiden letztgenannten Apothekenprodukte wurden mit "mangelhaft" (Apothekers Lippenbalsam) bzw. "ausreichend" bewertet. Die besten in der Apotheke gekauften UV-Lippenstifte waren Ilrido Lippenpflege mit UV-Schutz LSF 20 sowie Lavidal UV-Schutzstift LSF 25. Beide erhielten ein "befriedigend" – unter anderem weil sie Octocrylene als UV-Filter enthalten. Mit "sehr gut" schnitt nur ein Lippenstift ab: Der Annemarie Börlund Sun Care Stick LSF 20. Als einziges Produkt mit "gut" bewertet wurde nur Sebamed Schützende Lippenpflege LSF 30.



DAZ 2011, Nr. 26, S. 33

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