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ADEXA Info
Von bAV bis TGL
Voraussichtlich haben die Landesorganisationen des ADA bis zur Jahresmitte die Gruppenverträge für die tarifgebundenen Angestellten abgeschlossen.
"Es besteht zurzeit überhaupt kein Handlungsbedarf vonseiten der einzelnen Angestellten bzw. Apothekenleiter", betonte bAV-Expertin Susanne Kazemieh. Dies habe auch der ADA in einem Brief an seine Mitglieder und in einer Pressemitteilung gesagt (PZ Nr. 9, Seite 84).
ADA und ADEXA werden nach Abschluss der Verträge ihre Mitglieder umfassend informieren – unter anderem auch, wie sie mit bestehenden Policen zur Entgeltumwandlung umgehen sollten.
Kontakt mit Minister Bahr
Der ADEXA-Vorstand wird sich mit einem Brief an den neuen Gesundheitsminister Daniel Bahr wenden und um einen Gesprächstermin bitten. Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende von ADEXA: "Dabei sollen neben der Frage der Honorierung und der Belastung durch das AMNOG unter anderem auch die Position der Apothekengewerkschaft zum Versorgungsgesetz, zu Pick-up-Stellen und zur Rabattierung von BtM zur Sprache kommen."
PKA: Nachwuchsprobleme
Die Situation der PKA-Ausbildung spitzt sich zu. An mehreren Schulen werden PKA-Klassen geschlossen oder mit anderen kaufmännischen Berufen zusammengelegt werden. Die Arbeitsagenturen in Niedersachsen raten Schülern generell von einer Ausbildung in Apothekenberufen ab. Bei den PKA sind neben den Zukunftsaussichten auch die niedrigen Gehälter ausschlaggebend.
Wer sich trotzdem in den Apotheken für eine PKA-Ausbildung bewirbt, ist oft schlecht qualifiziert. "Die jungen Frauen und Männer schaffen das Auswahlverfahren für andere kaufmännische Ausbildungen wie eine Banklehre nicht und landen dann in Apotheken, wo der Chef oft nur ein zehnminütiges Einstellungsgespräch führt", so ein ADEXA-Landesvorstandsmitglied. Wenn Apothekenleiter Bewerber mit Fünfen in Mathe und Physik annehmen, frage man sich, ob sie nur eine billige Hilfskraft wollen. Vielfach werden PTA mit PKA-Tätigkeiten beauftragt und so "verheizt". Dabei sind "PKA mit betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Kompetenzen gerade für die AMNOG-gebeutelten Apotheken so wichtig", betonte Ulla Odendahl von der Fachgruppe PKA.
Aus der Fachgruppe ApothekerInnen berichtete Eva-Maria Plank von Angeboten wie den Expertinnen-Chats für Filialleiter und Kommunikationsseminaren für Approbierte. Außerdem wurden aus der Fachgruppe zwei Themenvorschläge für den Deutschen Apothekertag 2011 eingereicht: Einer davon lautet "Apothekenhonorar und Gehälter: Gutes Geld für gute Leistung".
Unmut in Nordrhein
Natürlich stand auch der tarifliche Stillstand in Nordrhein auf der Agenda. Dazu ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt: "Ein längeres Auseinanderdriften von Nordrhein und dem übrigen Bundesgebiet schadet den Apotheken. Das zeigt die Lage in Sachsen, wo sich die Frustration der weit unter Bundestarif bezahlten Mitarbeiter oftmals in innerer Kündigung und Dienst nach Vorschrift niederschlägt. Abwanderung und Nachwuchsmangel sind damit vorprogrammiert."
Der Unmut der Nordrheiner Mitglieder, die sich gerade auch in puncto Altersvorsorge massiv benachteiligt fühlen, war in den Diskussionen am Rande des Erlebnis- und Gewerkschaftstages zu spüren. Die Kolleginnen und Kollegen konnten dazu auch direkt mit der Landesvorstandsvorsitzenden Stefanie Walkowiak sprechen. Mehr zu dieser Veranstaltung lesen Sie in der DAZ 22.
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Dr. Sigrid Joachimsthaler
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