- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 21/2011
- AOK und DAV vereinbaren...
DAZ aktuell
AOK und DAV vereinbaren Übergangsregelung
"Die rechtlichen Angriffe einiger Pharmaunternehmen konnten die Vertragsabschlüsse bei 55 der 80 Wirkstoffe zwar verzögern, die Verträge aber nicht verhindern", erklärte am 23. Mai Dr. Christopher Hermann, Chefverhandler für die bundesweiten Rabattverträge und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Die insgesamt 20 Nachprüfungsverfahren konnten allerdings die Zuschlagserteilung um vier Monate verzögern. Und damit hat sich für die neuen AOK-Partner die Vorbereitungszeit stark verkürzt. Herman zeigte sich zwar "sicher, äußerst leistungsfähige Vertragspartner gefunden zu haben". Dennoch seien kurzfristige Lieferengpässe für einzelne Wirkstoffe nicht auszuschließen.
Mögliche Lieferausfälle dokumentieren
Für die Patienten ist das laut AOK kein Problem: Ist ein rabattiertes Arzneimittel nicht lieferbar, darf die Apotheke ein gleichwertiges, anderes Arzneimittel abgeben. Ebenso wenig sollen hierdurch die Apotheken in Schwierigkeiten kommen: "Vom 1. Juni bis 31. Juli 2011 müssen Apotheken mögliche Lieferausfälle bei den Wirkstoffen der neuen AOK-Ausschreibung nicht dokumentieren", so Hermann. "Die AOKs verzichten zudem bis Ende Juli auf wirtschaftliche Sanktionen, wenn Apotheken aufgrund der besonderen Lage in dieser Startphase andere Arzneimittel abgeben, soweit das AOK-Rabattprodukt nicht verfügbar ist."
Die sechste AOK-Vertragstranche der bundesweiten Arzneimittelrabattverträge umfasst insgesamt 560 Verträge (80 Wirkstoffe in jeweils sieben Gebietslosen). Die Verträge laufen zwei Jahre vom 1. Juni 2011 bis zum 31. Mai 2013. Die AOK hat pro Wirkstoff und Gebietslos jeweils einem Angebot den Zuschlag erteilt. Unter den 80 Wirkstoffen der neuen Vertragsstaffel befinden sich besonders umsatzstarke Medikamente wie das Magenmittel Omeprazol oder der Blutfettsenker Simvastatin. Bei 63 Wirkstoffen handelt es sich um Medikamente, für die Ende Mai die bisherigen Rabattverträge auslaufen. Für 20 dieser Wirkstoffe haben die bisherigen Vertragspartner erneut den Zuschlag bekommen. Durch die neuen und die noch laufenden Verträge rechnet die AOK-Gemeinschaft allein im laufenden Jahr mit einer Entlastung bei den Ausgaben für Arzneimittel im Umfang von rund 720 Millionen Euro.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.