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Google stolpert über Apotheken-Werbung

BERLIN (dpa/ks). Der Internet-Konzern Google hat nach US-Medienberichten die erkleckliche Summe von einer halben Milliarde US-Dollar zurückgestellt, um Ermittlungen zu Werbegeschäften mit Internet-Apotheken beizulegen. Google wird vorgeworfen, Hunderte Millionen Dollar mit Werbeanzeigen von illegalen Online-Apotheken verdient zu haben, berichteten letzte Woche das "Wall Street Journal" und die "New York Times".
Stolperstein Über Google AdWords können Werbeanzeigen selbst generiert werden. Das Tool wurde von illegalen Internet-Apotheken genutzt, was Google nun möglicherweise ­büßen muss.

Google hatte die Rückstellung von 500 Millionen Dollar letzte Woche im aktuellen Quartalsbericht bekannt gegeben. Es hieß lediglich, es gehe um eine Untersuchung seines Werbegeschäfts durch das US-Justizministerium. Details wurden nicht genannt.

Suchmaschinen können ernsthafte Konsequenzen drohen, wenn sie von illegalen Aktivitäten im Internet profitieren. In einem ähnlichen Fall hatten Google, Microsoft und Yahoo im Jahr 2007 Ermittlungen wegen Werbung illegaler Wett-Websites mit der Zahlung von insgesamt 31,5 Millionen Dollar beigelegt.

Im aktuellen Fall geht es darum, dass Google in den USA Werbung von Internet-Apotheken aus Kanada zugelassen habe, obwohl US-Bürger bei ihnen keine Medikamente kaufen durften. Möglich ist dies durch das von Google offerierte Selbstbedienungssystem für Werbeanzeigen: Über "Google AdWords" lässt sich binnen kürzester Zeit – nach Beantwortung einiger Fragen und der Eingabe der Zahlungsmethode – eine Werbekampagne basteln. Zwar hat Google durchaus Regeln und Richtlinien zur Werbung, die sich auf die Werbung mit Arzneimittel beziehen. Doch ihre Einhaltung zu überwachen und illegale Werbung zu verhindern, ist kein leichtes Unterfangen.

Bereits 2003 hatte der Internet-Konzern angekündigt, keine Anzeigen von US-Unternehmen zu veröffentlichen, bei denen man verschreibungspflichtige Medikamente wie Vicodin oder Viagra ohne Rezept kaufen konnte. Im Februar 2010 sei der Internet-Konzern dazu übergegangen, nur noch Werbung von Online-Apotheken zuzulassen, die bei den zuständigen Behörden in den USA und Kanada akkreditiert seien. Und im September habe Google selbst gegen solche Firmen geklagt, die Anzeigen schalten, obwohl sie es nicht dürfen.

Google verdient sein Geld nach wie vor hauptsächlich mit Werbeanzeigen im Umfeld von Internet-Suchanfragen. Zugleich setzt der Konzern aber auch auf andere Formen von Online-Werbung wie Banneranzeigen.



DAZ 2011, Nr. 20, S. 37

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