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Krankenkassen in Not

DÜSSELDORF/STUTTGART (dpa/ral). Die City BKK wird möglicherweise von den Behörden geschlossen – als erste Krankenkasse. Weitere und größere Versicherer könnten folgen. Auch die Vereinigte IKK steht unter Druck.

Nach der City BKK ist auch die zweitgrößte Innungskrankenkasse Deutschlands, die Vereinigte IKK, in finanzielle Schieflage geraten. Die anderen Innungskassen sollen einspringen. Die Vereinigte IKK rede derzeit mit den übrigen Innungskassen über eine "Strukturhilfe", bestätigte eine Sprecherin am 18. April. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet, dass es um 50 Millionen Euro geht. Bei der Vereinigten IKK wirke sich der Gesundheitsfonds negativ aus, weil er regionale Unterschiede in der Versorgung nicht ausgleiche, erläuterte die Sprecherin. "Die Vereinigte IKK prüft derzeit alle möglichen Optionen, die die Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhalten." Aufgrund der Vermögenswerte und Liquidität würde derzeit aber kein Zusatzbeitrag erhoben. Die Innungskrankenkasse mit Sitz in Düsseldorf war im vergangenen Jahr aus der Fusion der Signal Iduna IKK und der IKK Nordrhein hervorgegangen. Mit gut 1,6 Millionen Versicherten zählt sie sich zu den "Top 15 der deutschen Krankenkassen".

Drei Szenarien für die City BKK

Bei der vor einer möglichen Schließung stehenden City BKK in Stuttgart wird unterdessen mit Spannung das Votum des zuständigen Bundesversicherungsamts (BVA) erwartet. "Das BVA wird entscheiden", so eine Sprecherin des BKK-Bundesverbands.

Bei der City BKK gibt es nach eigenen Angaben drei Szenarien für den Fall, dass die Kasse keine eigene Zukunft hat. Die anderen Betriebskrankenkassen könnten finanzielle Hilfen in Höhe von rund 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen, die Kasse findet noch einen Fusionspartner – oder sie wird zu Kosten von rund 150 Millionen Euro geschlossen. Die Versicherten müssen dann zu einer anderen Kasse wechseln. Bereits im Herbst hatte der BKK-Verband ein 40-Millionen-Euro-Hilfspaket für die Kasse geschnürt. Nun muss die Aufsichtsbehörde BVA entscheiden, ob sie der Kasse eigenständig eine Zukunft gibt. Die Kasse, die aus den BKKs für die öffentlichen Beschäftigten der Städte Hamburg und Berlin sowie aus mehr betriebsorientierten BKKs aus Süddeutschland hervorgegangen ist, ist derzeit zahlungsfähig. Es werden die Zahlen des ersten Quartals geprüft. Die Zahl der Versicherten liegt derzeit bei 183.000, wobei Anfang des Jahres etwa 10.000 vor Zusatzbeiträgen zu anderen Kassen flohen.



DAZ 2011, Nr. 16, S. 22

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