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BAYREUTH (tmb). Die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ) veranstaltete am 21. und 22. März ihre dritte Jahrestagung – diesmal an der Universität Bayreuth. Mit dem Titel "Finanzierung des Gesundheitswesens – Effizienz und Gerechtigkeit" wurden Zielkonflikte aufgrund der jüngsten Finanzierungsreform im deutschen Gesundheitswesen in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt.

Etwa 400 Tagungsgäste informierten sich in drei Plenarsitzungen und sechs parallelen Vortragsreihen mit über 100 Einzelpräsentationen über vielfältige Aspekte der Gesundheitsökonomie. Um die politisch viel beachteten Themen ging es insbesondere in den drei Plenarsitzungen zu den Perspektiven des deutschen Gesundheitswesens, zu den Ausgestaltungsmöglichkeiten des Sozialausgleichs und zur Reform des US-amerikanischen Gesundheitssystems.

Inhaltlich hatte sich die DGGÖ bereits im Herbst gegen ein "Weiter so" in der Gesundheitspolitik ausgesprochen. Sie hatte die Anhebung des Beitragssatzes zur Krankenversicherung als Ausdruck der Ehrlichkeit begrüßt und auch die Freigabe des Zusatzbeitrages positiv bewertet. Wenn dieser als Einstieg in eine Gesundheitsprämie dienen solle, müsse er über Steuern finanziert werden und dies müsse letztlich auch zu Steuererhöhungen führen. Außerdem fordert die DGGÖ zusätzliche wettbewerbliche Instrumente für Krankenkassen, wie Selektivverträge, insbesondere für den stationären Sektor, um damit eine Umstrukturierung der Krankenhäuser einzuleiten. So vermissen die Gesundheitsökonomen weiterhin strukturelle Reformen.



DAZ 2011, Nr. 13, S. 26

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