Prisma

Nutzen von Grüntee zur Darmkrebsprävention wird geprüft

Wissenschaftler der Universitäten Halle (Saale) und Ulm untersuchen jetzt in einer Langzeitstudie die krebsvorbeugenden Eigenschaften des Grüntees, insbesondere gegen Darmkrebs.

Ein Inhaltsstoff des grünen Tees, Epigallocatechin-3-gallat (EGCG), kann vor bestimmten Krebsarten schützen. In verschiedenen Studien hemmte ECGC die Entstehung von Tumoren der Prostata, Brust und Gebärmutter. Jetzt untersuchen Wissenschaftler aus Halle und Ulm den Nutzen von grünem Tee zur Darmkrebsvorsorge. Zielgruppe der Studie sind Patienten, bei denen im Rahmen der Krebs-Früherkennung bereits der Darm gespiegelt und dabei Polypen entdeckt und entfernt wurden. Im Rahmen einer Koloskopie finden Ärzte bei jedem vierten Patienten einen oder mehrere Polypen. Ob durch den regelmäßigen Genuss von grünem Tee vermieden werden kann, dass sich neue Polypen bilden, wollen die Wissenschaftler nun untersuchen. Dazu verabreichen sie jedem Versuchsteilnehmer eine tägliche Dosis Grüntee-Extrakt in Form von Kapseln, die über einen Zeitraum von drei Jahren eingenommen werden. Eine Tagesdosis besteht aus zwei Kapseln, die jeweils 150 Milligramm EGCG enthalten. Zum Vergleich: Eine Tasse grüner Tee enthält etwa 50 bis 70 Milligramm des Wirkstoffs. Alle vier Monate entnehmen die Ärzte den Patienten Blut, um ihre Leber- und Blutwerte zu kontrollieren. Zudem fragen sie die Teilnehmer regelmäßig, ob sie die Kapseln eingenommen, zusätzlich Grüntee getrunken oder andere Arzneimittel erhalten haben. Außerdem wird nach drei Jahren mittels Koloskopie ermittelt, ob und wie viele neue Polypen sich gebildet haben.

Bestätigt sich die Hypothese, dass grüner Tee vor Darmkrebs schützt, könnten die Ergebnisse direkt in die klinische Praxis übertragen werden. Die Annahme, dass das Trinken von Grüntee möglicherweise eine vergleichbare vorbeugende Wirkung wie Tee-Extrakt in Kapselform hat, werden die Forscher aus ihren Daten jedoch nicht ohne Weiteres ableiten können. Die Menge des Wirkstoffs variiert je nach Zubereitung stark, und eine genaue Dosierung von EGCG als wirksamem Bestandteil ist nur schwer möglich.

hel


Quelle: Presseinformation der Deutschen Krebshilfe e. V., Bonn, 17. März 2011



DAZ 2011, Nr. 13, S. 8

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