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Praxis aktuell
Bewegte Bilder auf der Apotheken-Homepage
Für Experten gehört den bewegten Bildern die Zukunft im Internet-Marketing. Einer der Hauptgründe für diese Einschätzung dürfte sein, dass im Internet immer mehr Videos angeschaut werden. Allein im Juli 2010 wurden von den deutschen Internet-Nutzern etwas mehr als neun Milliarden Videos abgerufen. Das bedeutet, dass jeder der ungefähr 46 Millionen deutschen User im Schnitt 196 Videos in einem Monat aufgerufen hat, also mehr als sechs pro Tag. Natürlich sind das zum großen Teil mehr oder weniger lustige Clips von Missgeschicken auf Familienfeiern, lachenden Babys und unglaublich süßen Kätzchen – aber die Internet-Nutzer haben sich daran gewöhnt, im Internet nicht nur zu lesen, sondern bewegte Bilder präsentiert zu bekommen.
Immer mehr Video-Nachrichten
Dieser Trend zu Videos zeigt sich nicht nur auf speziellen Videoportalen wie Youtube, Sevenload oder Clipfish. Auf Nachrichtenportalen wie Spiegel.de oder Focus.de finden sich täglich mehr Video-Nachrichten. Auch die Deutsche Apotheker Zeitung setzt auf dieses Medium und zeigt auf DAZ.TV eine der beliebtesten Rubriken auf DAZ.online.
Produktionskosten rapide gesunken
Der Boom von professionell produzierten Online-Videos zu geschäftlichen Zwecken, also Werbespots und Image-Filmen im Internet, hat seinen Grund wohl vor allem darin, dass die Produktionskosten in den letzten Jahren rapide gesunken sind. Durch den rasanten technischen Fortschritt und die Digitalisierung kann heute ein einzelner Kameramann, neudeutsch Video-Producer genannt, einen solchen Film alleine drehen. Die Zeiten, als dafür ein ganzes Drehteam anrücken musste, sind vorbei. Zu den niedrigen Preisen trägt auch bei, dass durch die Qualitätssteigerung bei den Digitalkameras heute in den allermeisten Fällen keine aufwendige Beleuchtungstechnik mehr nötig ist. Das am Drehort vorhandene Licht reicht aus. Das alles hat nicht nur den personellen Aufwand deutlich reduziert, sondern auch die Drehzeiten sind wesentlich kürzer als früher. Ein weiterer Grund, der die Preise hat purzeln lassen, ist die digitale Bearbeitung der Digitalvideos am Computer. Dies ist viel weniger aufwendig – und dadurch entsprechend günstiger – als das klassische Schneiden von Filmen.
Apotheken könnten besonders profitieren
Gerade Apotheken könnten von Image-Filmen im Internet stark profitieren. Für die meisten Apothekenkunden ist vor einem ersten Besuch nur schwer zu erkennen, was eine bestimmte Apotheke auszeichnet. Das Angebot der Apotheken ähnelt sich – zumindest für den Laien – oft stark, ein Preiswettbewerb findet zumindest bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nicht statt. So dürften diese "harten" Kriterien für die meisten Kunden bei der Apothekenwahl nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Ähnlich wie bei der Arztwahl stehen "weiche" Faktoren wie Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sympathie im Vordergrund. Solche Kriterien, die stark von persönlichen Eindrücken abhängen, lassen sich in einem Film sehr gut kommunizieren. Die freundliche Atmosphäre in der Offizin und das sympathische Team werden in einem Video erlebbar. Der Zuschauer kann sich ein Bild von der Apotheke machen, das ihm eine "klassische" Anzeige in der lokalen Zeitung nur schwer vermitteln könnte.
Umso erstaunlicher, dass sich bisher nur so wenige Apotheken mit einem Video im Internet präsentieren. Auf Youtube, dem wichtigsten Videoportal der Welt, findet man zwar zum Stichwort "Apotheke" über 1500 Videoclips. Aber unter den ersten 100 Videos der Liste finden sich jedoch nur 15 Filme, die eine deutsche Präsenz-Apotheke vorstellen. In dem Internet-Branchenbuch gelbe-seiten.de, das schon seit einiger Zeit Online-Videos anbietet, präsentieren sich bundesweit zehn Apotheken mit einem Film. Zurzeit hebt also schon alleine die Tatsache, dass ein Film präsentiert wird, die Apotheken-Homepage aus der langen Liste der Wettbewerber heraus.
Internet-Videos fallen auf
Auch bei Internet-Suchmaschinen sind Websites mit Video-Inhalten im Vorteil. So hat das amerikanische Online-Marktforschungsunternehmen Forrester Research festgestellt, dass sich die Platzierung einer Homepage bei der Google-Suche deutlich verbessert, wenn ein Video enthalten ist. Dabei sind die Art der Website und das Thema des Videos völlig unerheblich. Erklärt wird dies dadurch, dass Google unter den Suchergebnissen auf der ersten Seite gerne unterschiedliche Medienformen präsentiert: Texte, Bilder und eben Videos. Da es aber zurzeit zu den allermeisten Themen im Internet sehr viele Texte, aber nur sehr wenige Videos gibt, rücken Websites mit Videos automatisch nach vorne.
Videos – professionell gemacht
Plant eine Apotheke ein solches Image-Video, sollte sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Denn es gibt durchaus einige Fallstricke. Viele Videos im Netz sind deutlich zu lange. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Je länger das Video dauert, desto weniger Zuschauer schauen es zu Ende. Nicht einmal 50% der Video-Clips im Netz werden länger als 60 Sekunden betrachtet, nach zwei Minuten sind bereits drei Viertel der Zuschauer abgesprungen. Dagegen sind nach 30 Sekunden noch ungefähr zwei Drittel der Zuschauer dabei (untersucht wurde die Betrachtungsdauer von über 180.000 Videoclips in den USA durch den Video-Dienstleister Tubemogul).
Was langweilt, wird weggeklickt!
Die meisten "Hobby-Filmer" überschätzen die Aufmerksamkeitsspanne ihrer Zuschauer. Das heißt nicht, dass ein Internet-Film nicht länger als eine halbe Minute dauern darf, sondern nur: er darf auf gar keinen Fall langweilig sein! Wenn das Video nicht gut ist, wird es gnadenlos weggeklickt.
Image-VideosUm Apotheken die Möglichkeit zu bieten, mit überschaubarem zeitlichen und finanziellen Aufwand einen Image-Film für das Internet zu produzieren, hat der Deutsche Apotheker Verlag in Zusammenarbeit mit dem Apotheken-Internetportal apotheken.de und der Video-Produktionsfirma SightseekerMedien aus Halle/Saale zwei Video-Angebote zusammengestellt: Im Standard-Paket wird die Apotheke in einem 30-sekündigen Film vorgestellt. Die Apothekerin oder der Apotheker spricht dazu einen selbst erstellten, individuellen Text, in dem die Vorzüge und Besonderheiten der Apotheke hervorgehoben werden können. In der Premium-Variante ist das Video länger, es dauert 60 bis 75 Sekunden. Hier kann der Text – wenn gewünscht – von einem professionellen Sprecher oder einer Sprecherin gesprochen werden. Durch die längere Dauer können spezielle Beratungsangebote oder Dienstleistungen der Apotheke ausführlicher vorgestellt werden, und es kann die Umgebung der Apotheke gezeigt werden. Bei beiden Angeboten wird ein fertiges Drehbuch geliefert, welches der Video-Producer in Zusammenarbeit mit dem Apotheker an die Gegebenheiten vor Ort anpasst. Auch bei der Erstellung des Textes beziehungsweise seiner Anpassung an das Video wird der Apotheker von erfahrenen Fachleuten unterstützt. Die Dreharbeiten für diese kurzen Imagefilme dauern ungefähr anderthalb bis drei Stunden und können während des laufenden Apothekenbetriebs stattfinden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.apotheken.de/videos oder (0711) 25 82 311 |
Deswegen muss auch die Dramaturgie eines Videos stimmen. Und das ist bei einem kurzen Film von 30 Sekunden nicht unbedingt einfacher als bei drei Minuten. Auch hier hilft die Erfahrung von Profis, die wissen, wie ein solcher Image-Film aufgebaut sein sollte. Auch bei der Wahl der richtigen Drehorte, Szenen, Blickwinkel etc. hilft eine Beratung durch versierte Videoproduzenten.
Wichtig bei einem Image-Video ist, dass es genau zur porträtierten Apotheke passt. Es nutzt nichts, wenn ein besonders aufwendiger und langer Film vorgaukelt, es handle sich um eine riesengroße Apotheke, die ein besonders reichhaltiges Freiwahlsortiment zu Dumpingpreisen anbietet, wenn das Besondere an dieser Apotheke die besonders intensive persönliche Betreuung der Kunden ist. Denn dann werden auf der einen Seite Erwartungen geweckt, die bei einem Besuch in der Apotheke enttäuscht werden. Auf der anderen Seite werden die Kunden, die gut zu dieser Apotheke "passen" würden, weil sie genau diesen besonderen Service suchen, abgeschreckt. In einem Image-Video sollte also – wie in jeder guten Werbung – die tatsächliche Stärke der Apotheke hervorgehoben werden. Eine unehrliche Werbung, die Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden können, produziert nur enttäuschte Kunden, die sicher nicht zu neuen Stammkunden werden. wes
Internet-Videos"Die Sympathie überträgt sich auf die ganze Apotheke"Als eine der ersten Apotheken zeigt die Rosen-Apotheke in Wolfschlugen auf ihrer apotheken.de-Homepage ein Image-Video. Er werde jetzt viel öfter auf seine Homepage angesprochen als vorher, berichtet der Apothekenleiter Gunter Wagner. Die Resonanz sei durchgehend positiv, auch die Zugriffsrate auf seine Homepage habe sich deutlich erhöht. In mehr Vorbestellungen über das Internet hat sich das aber nicht niedergeschlagen. Die meisten Besteller rufen nach wie vor an. Besonders gefalle seinen Kunden, dass neben dem Apothekenteam auch einige Stammkunden im Video auftreten, die im ganzen Ort bekannt seien. Das schaffe eine geradezu familiäre Atmosphäre. Am öftesten werde er aber auf das nette Lächeln seiner PTA-Auszubildenden angesprochen. Er habe das Gefühl, diese Sympathie übertrage sich auf die ganz Apotheke, so Wagner. Auch von Kollegen kam Lob, in seiner Erfa-Gruppe sei das Video als ein Beispiel für eine gelungene individuelle Werbemaßnahme vorgestellt worden. Die Dreharbeiten in der Apotheke fanden während der normalen Öffnungszeiten der Apotheke statt. Sie wurden aber bewusst auf den üblicherweise etwas ruhigeren Mittwochnachmittag gelegt. Die Drehvorbereitungen konnten problemlos in der Mittagspause erledigt werden. Die Ruhe der Mittagspause wurde auch dazu genutzt, den Text des Videos aufzuzeichnen. Denn den wollte Wagner nicht von einem professionellen Sprecher aufnehmen lassen, sondern selbst sprechen. "So kennen mich die Leute hier im Ort. Und das Video wird dadurch noch persönlicher." Den Text hatte Wagner schon im Vorfeld erstellt, er wurde aber in Zusammenarbeit mit dem Videoproducer am Drehtag noch etwas modifiziert und gekürzt, damit er im Video nicht zu "abgelesen" klingt. Die Dreharbeiten selbst nahmen alles in allem ungefähr drei Stunden in Anspruch. Neben dem Apothekenleiter und den Mitarbeiterinnen sieht man im fertigen Video auch Kundinnen und Kunden, wodurch die gezeigten Beratungssituationen sehr realistisch wirken. Es sei kein Problem gewesen, dafür einige Stammkunden zu gewinnen, meint Wagner. Weitere Vorbereitungen in der Apotheke seien eigentlich nicht nötig gewesen, er habe den Drehtermin aber zum Anlass genommen, einige Ecken und Regale wieder einmal "auszumisten". Das fertige Video kam dann ungefähr zwei Wochen später auf einem USB-Stick per Post. Da alle Rechte bei der Apotheke liegen, kann es auch auf Videoportalen und anderen Websites gezeigt werden. Auf die Homepage bei apotheken.de wurde es automatisch eingebaut. Den Image-Film der Rosen-Apotheke Wolfschlugen können Sie unter www.apotheken.de/72649 sehen. Unter www.apotheken.de/videos finden Sie ein kurzes Video, das zeigt, wie ein solcher Dreh eines Image-Videos abläuft. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu den Video-Angeboten des Deutschen Apotheker Verlags. Telefonisch können Sie sich unter 0711-25 82-155 informieren. wes |
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