Arzneimittel und Therapie

RANK-Inhibitor Denosumab reduzierte das Frakturrisiko

Die europäischen Behörden haben dem vollhumanen monoklonalen Antikörper Denosumab (Prolia®) die Zulassung erteilt. Er ist indiziert zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko und zur Behandlung eines Knochendichteverlustes durch eine hormonablative Therapie (Androgendeprivation) bei Männern mit Prostatakarzinom und erhöhtem Frakturrisiko. Denosumab wird zweimal jährlich subkutan injiziert.

Zulassungsanträge für Denosumab werden derzeit auch in den USA, der Schweiz, in Australien und Kanada von den Behörden geprüft.

Denosumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der mit hoher Affinität an den Rezeptorligand RANKL bindet und damit dessen Interaktion mit RANK verhindert; in der Folge kann die Osteoklasten-vermittelte Knochenresorption gehemmt werden. Bei RANK (Receptor activator of nuclear factor-kappa B) handelt es sich um einen auf Osteoklasten und deren Vorläuferzellen befindlichen Rezeptor, der eine wichtige Rolle bei der Differenzierung und Aktivierung von Osteoklasten spielt. Bindet an diesen Rezeptor sein Ligand RANKL (Receptor activator of nuclear factor-kappa B ligand), so wandeln sich Osteoklasten-Vorläuferzellen in Osteoklasten um und der Knochenabbau wird gefördert.

Die Zulassung beruht auf den Ergebnissen von sechs Phase-III-Studien. Sie zeigten, dass Denosumab die Knochendichte im gesamten Skelett erhöht, so der Hersteller. In zwei zulassungsrelevanten Studien bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose beziehungsweise bei Männern mit Prostatakarzinom und Knochenverlust unter Androgendeprivationstherapie waren außerdem neue Frakturen als Endpunkte festgelegt worden. Die Ergebnisse belegen, dass eine zweimal jährliche subkutane Injektion von 60 mg Denosumab die Inzidenz von Knochenbrüchen reduzieren kann.

Quelle Prolia® (Denosumab) in der Europäischen Union zugelassen. Pressemitteilung der Amgen GmbH vom 28. Mai 2010. 

 


ck

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