Ernährung aktuell

Männlicher und weiblicher Speck sind grundverschieden

Nicht nur die Verteilung der Fettpolster unterscheidet sich bei den Geschlechtern, sondern auch die Art der Fettgewebe ist völlig unterschiedlich und zeigt kaum genetische Gemeinsamkeiten, entdeckten US-Forscher bei der Untersuchung adipöser Mäuse. Jetzt sei es wichtig, die genauen hormonellen Mechanismen herauszufinden.

Bei Männern werden überschüssige Pfunde vor allem am Bauch sichtbar, bei Frauen dagegen an Hüfte, Schenkel und Po. Diese geschlechtsspezifische Verteilung ist verantwortlich dafür, ob das Übergewicht den Stoffwechsel positiv oder negativ beeinflusst. So scheint besonders das Bauchfett problematisch zu sein und erhöht das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch. Der bei Frauen typische "dicke Hintern" soll sogar vor derartigen Erkrankungen schützen können, zeigten Wissenschaftler der Universität Oxford in ihrer Studie vom Dezember letzten Jahres.

Um den Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Fettgewebe zu untersuchen, fütterte das Forscherteam um Deborah Clegg Mäuse mit sehr fettreichem Futter. In die Untersuchung wurden männliche, weibliche und weibliche Tiere ohne Eierstöcke einbezogen, um die hormonelle Situation bei Frauen nach den Wechseljahren zu imitieren. Nach zwölf Wochen verglichen die Wissenschaftler die Aktivität verschiedener Gene in Proben aus Bauch- und Hüftfett. Das Ergebnis war überraschend: Nur 138 von 40.000 untersuchten Genen glichen sich in ihrer Aktivität. "Wir haben sogar mit dem genauen Gegenteil gerechnet – dass 138 unterschiedlich sein würden und der Rest zwischen den Geschlechtern übereinstimmt", sagt Clegg.

Besonders ausgeprägt war der Unterschied bei Genen, die an Entzündungsreaktionen und am Fett- und Glukosestoffwechsel beteiligt sind. Daher sei es wichtig, die genauen hormonellen Mechanismen zu untersuchen, die die Verteilung der Fettpolster steuern, um einmal darauf Einfluss nehmen zu können. el

Quelle: Clegg, D. et al.: Int. J. Obes., Online-Vorabpublikation, DOI:10.1038/ijo.2010.12

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.