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250 Mio. Euro Verwaltungskosten

Die Kopfpauschale bringt keine nennenswerten Impulse für mehr Effizienz oder Qualität im Gesundheitswesen. Die Kosten, die unter anderem für die Verwaltung aufzubringen sind, wären dagegen immens.

Zu diesem Fazit sind das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) und das Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln (IGKE) gekommen. Beide Institute sprechen sich daher klar gegen die Einführung einer Kopfpauschale zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung aus.

Probleme sehen die Institute zum einen im versprochenen Sozialausgleich. Bislang gäbe es keine Institution in Deutschland, die einen derartigen Ausgleich organisieren könne. Auch würden die damit verbundenen Verwaltungskosten den möglichen Nutzen der Kopfpauschale wahrscheinlich auffressen. In den Niederlanden und der Schweiz, wo es Kopfpauschalen-Systeme gibt, kostet die Verwaltung des Sozialausgleichs jährlich rund 250 Mio. Euro – einmalige Kosten für den Aufbau einer entsprechenden Verwaltung nicht eingerechnet. Weitere Probleme sehen die Institute im Datenschutz sowie einer schlechten Zahlungsmoral bei der Prämie. Und nicht zuletzt ist die Kopfpauschale aus ihrer Sicht sozial ungerecht, da sie besonders Menschen mit geringerem Einkommen belaste und erst ab einem Monatsbrutto von 3500 Euro zu einer Entlastung führe.
ral

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