Prisma

Methadon schädigt beim Ungeborenen die Augen

Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft an einem Methadon-Ersatzprogramm teilgenommen hatten, scheinen gehäuft unter Sehstörungen zu leiden.

Das visuelle System reagiert vor der Geburt sehr empfindlich auf schädigende Einflüsse. Britische Mediziner berichten aktuell von Störungen bei 20 Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Methadon eingenommen hatten. 95 Prozent der Kleinen litten unter verminderter Sehschärfe, bei 70 Prozent ließ sich ein Nystagmus diagnostizieren. Diese Erkrankung ist durch unkontrollierbar schnelle ruck- oder pendelartige Augenbewegungen gekennzeichnet und wird auch unter dem Einfluss illegaler Drogen beobachtet. Darüber hinaus zeigten 50 Prozent der Kinder eine verzögerte visuelle Reifung, etwa ein Drittel schielte und weitere 25 Prozent hatten zerebrale Sehstörungen. Ob allerdings das Methadon allein für diese Augenschäden verantwortlich ist, konnten die Forscher nicht belegen, da mehr als die Hälfte der untersuchten Schwangeren zusätzlich Benzodiazepine zu sich genommen hatten. 40 Prozent konsumierten gleichzeitig Heroin.


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Quelle: Hamilton, R., Br. J. Ophthalmol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1136/bjo.2009.169284

 

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