Tiermedizin

Wurmbefall bei Tieren – eine Gefahr für den Menschen

Gesundheitliches Risiko für Hunde und Katzen und auch Infektionsgefahr für den Menschen

Von Sabine Wanderburg

Wurminfektionen kommen in der Hunde- und Katzenhaltung sehr häufig vor. Durch ihr zoonotisches Potenzial können sie auch für den Menschen ein ernst zu nehmendes hygienisches und gesundheitliches Problem darstellen. Besonders Kinder, die oft sehr engen Kontakt zu Tieren haben, sind gefährdet. Daher ist die Entwurmung von Hund und Katze immer noch ein relevantes Thema.

Abb. 1: Spulwürmer (hier: Toxocara canis) können massenhaft den Dünndarm befallen (Sektionsbefund).
Alle Fotos: Bayer HealthCare, Bayer Vital GmbH, Tiergesundheit, Leverkusen

In Deutschland spielen in erster Linie Rundwürmer (Nematoden), Bandwürmer (Zestoden) und durch Einschleppung aus dem Ausland zunehmend auch Herzwürmer (Dirofilarien) eine Rolle.

Nematoden: Problem direkte Übertragung auf Jungtiere

Rundwürmer sind fadenförmige dünne Würmer mit erstaunlich unterschiedlicher Größe. Je nach Spezies können sie zwischen einem Millimeter und einem Meter lang werden. Sie ernähren sich vom Darminhalt des Wirtes und von dessen Körpersubstanz, z. B. von Epithelzellen oder Blut. Ein Nematodenweibchen kann täglich bis zu 200.000 Eier abgeben, die mit den Faeces des Wirtes ausgeschieden werden. Die Dauer der Präpatenz, also der Zeitspanne von der Infektion des Tieres bis zum ersten Auftreten von Eiern des Parasiten, schwankt beträchtlich zwischen den einzelnen Arten (siehe Tabelle 1). Die Larvenentwicklung vollzieht sich je nach Spezies entweder im Ei oder nach dem Schlüpfen. Nach der Infektion des Wirtes durchwandern die Larven unterschiedliche Körpergewebe und Organe und häuten sich mehrfach, bevor sie in ihrem Zielorgan das adulte Wurmstadium erreichen. Diese Körperwanderung kann beim Wirt schwerwiegende pathologische Veränderungen hervorrufen (siehe unten).

Ein besonderes Phänomen bei einigen Nematodenarten ist die Hypobiose, ein Ruhezustand des letzten Larvenstadiums (Dauerlarve). Die vornehmlich in der Muskulatur ruhenden Larven bleiben mehrere Jahre eingekapselt lebensfähig und können über die Plazenta oder die Muttermilch auf die Jungtiere übertragen werden. Dadurch sind nahezu alle Welpen mit Spulwürmern infiziert (siehe Abb. 1).

Die bei Hunden und Katzen häufigsten Rundwürmer sind Spulwürmer (Toxocara spp.) und Hakenwürmer. Infektionen kommen sowohl bei Welpen als auch bei adulten Tieren vor.


Abb. 2: Beim Kürbiskern-Bandwurm (Dipylidium caninum) sind der kleine Kopf und die lange Gliederkette deutlich zu erkennen. Die einzelnen abgegebenen Proglottiden sind etwa reiskorngroß.

Zestoden: Entwicklung über Zwischenwirte

Die im Dünndarm der Endwirte lebenden Bandwürmer ähneln einer Kette mit flachen, bandartigen Körpersegmenten. Ihr Körper gliedert sich in ein als Haftorgan ausgebildetes Kopfteil (Skolex), einen nicht segmentierten Halsbereich und die sich von dort aus ständig neu bildenden Glieder (Proglottiden). Diese Gliederkette (Strobila) kann je nach Bandwurmart wenige Millimeter oder auch mehrere Meter lang werden. Jede Proglottide ist eine selbstständige Funktionseinheit, die ihre Nahrung über die Körperoberfläche aufnimmt. Die mit Eiern gefüllten Bandwurmglieder werden nach der Reife als Ganzes abgestoßen. Sie sind bei den häufig vorkommenden Kürbiskern-Bandwürmern (Dipylidium caninum) etwa reiskorngroß (siehe Abb. 2), beim Kleinen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) dagegen nur etwa einen Millimeter lang und daher mit dem bloßen Auge kaum sichtbar (siehe Abb. 3).

Abb. 3: Auch dies ist ein Bandwurm. Echinokokken sind nur wenige Millimeter lang und ihre ausgestoßenen Glieder daher mit bloßem Auge kaum zu sehen.

Das Ei mit der darin enthaltenen Larve wird von einem Zwischenwirt aufgenommen. Falls dies ein Säugetier oder als Fehlwirt ein Mensch ist, dringen die Larven in die Darmwand ein und werden über Blutkreislauf und Lymphsystem im Körper verteilt. In bevorzugten Organen, z. B. Leber und Muskulatur, entwickeln sich die Larven zur infektiösen Finne. Beim Verzehr des rohen Fleisches oder des Zwischenwirtes selbst (z. B. Floh, Haarling) werden die Finnen vom Endwirt (Hund, Katze) aufgenommen. Im Dünndarm des Endwirtes heften sie sich mit der Kopfanlage an die Darmschleimhaut und entwickeln sich zum adulten Wurm.

Die bei Hund und Katze häufigsten Bandwürmer sind der Kleine Fuchsbandwurm, verschiedene Taenia-Arten und bei Flohbefall der Kürbiskern-Bandwurm, während der Kleine Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) nach neuesten Untersuchungen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Infektionswege und Symptome bei Tieren …

Für eine Wurminfektion gibt es drei mögliche Wege: oral, perkutan und vom Muttertier auf die Nachkommen:

  • Hunde und Katzen nehmen vielfach beim Schnüffeln auf kontaminierten Böden oder an Pflanzen infektiöse Eier von Spulwürmern oder Larven von Hakenwürmern auf. Auch die Aufnahme infizierter Zwischenwirte, z. B. Flöhe oder Mäuse, führt zu einer oralen Infektion. Besonders infektionsgefährdet sind Jagdhunde, wenn sie frische Eingeweide des erlegten Wildes zu Fressen bekommen.

  • Perkutan infizieren Hakenwürmer ihre Wirte, indem die Larven aktiv durch die unverletzte Haut eindringen.

  • Aufgrund der Hypobiose werden Spulwürmer sehr häufig vom Muttertier auf die Welpen übertragen. Die Dauerlarven werden durch die hormonelle Umstellung während der Trächtigkeit remobilisiert und erreichen mit dem Blutstrom die Plazenta (Hund) oder die Milchdrüse (Hund und Katze).

Die Schäden und demzufolge die Symptome einer Wurminfektion können extrem vielfältig sein. Abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Tieres, seiner Widerstandsfähigkeit und dem Ausmaß des Parasitenbefalls können die Symptome von struppigem, glanzlosem Fell über Gewichtsverlust, Wurmbauch, verminderter Fruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit bis hin zu Dermatitiden, Anämien und Darmverschlüssen reichen. Während bei erwachsenen Tieren der Befall nur selten zu klinischen Symptomen führt, kann es bei Welpen zu schweren Erkrankungsverläufen bis hin zu Todesfällen kommen. So kann z. B. ein einziges Hakenwurmweibchen dem Wirt pro Tag bis zu 0,5 ml Blut entziehen. Ist ein Jungtier von mehr als fünfzig Hakenwürmern befallen, kann dies schnell tödlich enden.


Abb. 4: Alveoläre Echinokokkose in einer menschlichen Leber. Das befallene Parenchym ist aufgeschnitten, so dass die charakteristischen, ausgedehnten fibrösen Veränderungen sichtbar werden.

… und beim Menschen

Menschen können sich oral und perkutan infizieren, wobei die orale Infektion deutlich überwiegt. Bei engem Kontakt mit Tieren, bei denen z. B. Bandwurmeier im Fell kleben, können diese Wurmeier leicht aufgenommen werden. Durch das Belecken von Gesicht und Händen können Rund- und Bandwurmeier übertragen werden, ebenso indirekt über Speisen, Handtücher oder Bettwäsche. Kinder können sich zudem im Sandkasten infizieren, der mit Hunde- oder Katzenkot verunreinigt ist. Im Extremfall gelangen Wurmeier auch über Fliegen auf Lebensmittel oder über fäkalienverunreinigtes Gemüse, Obst oder Trinkwasser in den Körper.

Nach einer oralen Infektion mit Finnen des Kürbiskern-Bandwurms entwickelt sich im Dünndarm ein bis zu 50 cm langer Bandwurm, der zu Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust führen kann. Das Auswandern der reifen Proglottiden kann am After erheblichen Juckreiz auslösen.

Besonders die Infektion mit dem mittlerweile in ganz Deutschland endemischen Kleinen Fuchsbandwurm ist zoonotisch sehr bedeutsam, da sie beim Menschen zu einer alveolären Echinokokkose führen kann. Dabei verhalten sich die Larven nach einer bis zu 15 Jahre dauernden Inkubationszeit durch ihr ungehemmtes, infiltratives Wachstum wie ein bösartiger Tumor. Primär ist meist die Leber befallen (siehe Abb. 4), bevor es sekundär zu "Metastasen" im Gehirn und in der Lunge kommen kann.

Abb. 5: Leukokorie (weiß erscheinende Pupille) aufgrund einer Netzhauterkrankung, die durch wandernde Toxocara-Larven (Larva migrans visceralis) im Auge verursacht wurde.

Nach oraler Aufnahme infektiöser Spulwurmeier schlüpfen die Larven im oberen Teil des Dünndarms, dringen in die Darmwand ein und wandern über das Blut- und Lymphgefäßsystem in die Leber und von dort über den arteriellen Blutstrom in den gesamten Körper. Bevorzugte Organe dieser Larva migrans visceralis sind Leber, Lunge, Gehirn, Nervenbahnen und Auge (siehe Abb. 5), wo sie ernsthafte Gesundheitsschäden hervorrufen können. Weltweit sind etwa 20 Millionen Menschen betroffen, davon die Hälfte Kleinkinder unter drei Jahren. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion des Auges zur Erblindung führen.

Eine perkutane Wurminfektion ist eher die Ausnahme. Hakenwurmlarven können in kontaminierten Sandkästen, an feuchtwarmen Badestränden und auf Liegewiesen bei direktem Hautkontakt aktiv in die menschliche Haut eindringen. An der Eintrittsstelle entstehen durch die unter der Haut wandernden Larven (Larva migrans cutanea, siehe Abb. 6) nach zwei bis vier Tagen rötliche, stark juckende Hautveränderungen, die Insektenstichen ähneln. Bakterielle Sekundärinfektionen und eitrige Ekzeme sind häufige Komplikationen. Die Larven können ihre Wanderung in der Haut für viele Wochen und Monate unterbrechen und dann plötzlich ohne erkennbare Ursache wieder aufnehmen.


Abb. 6: Hakenwurmlarven können durch die Fußsohle wandern (Larva migrans cutanea).

Dirofilarien – nur ein Problem für Reisende

Die zu den Nematoden zählenden Herzwürmer (Dirofilaria immitis) nehmen eine Sonderstellung ein, weil sie in Deutschland nur als Reiseerkrankung vorkommen. Während innerhalb Deutschlands kein Risiko für Hunde und Katzen besteht, sich mit Herzwürmern zu infizieren, sind Dirofilarien in vielen Ländern Süd- und Osteuropas endemisch. Für Tiere, die mit ihren Besitzern in diese Länder in den Urlaub mitreisen oder von dort nach Deutschland importiert werden, spielt die Dirofilariose daher eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Herzwürmer werden durch Stechmücken übertragen. Daher ist die Hauptübertragungszeit im Allgemeinen von April bis Oktober. Es besteht ein zoonotisches Potenzial, da sich beim Menschen nach dem Stich einer infizierten Mücke die Herzwürmer teilweise weiterentwickeln und Granulome in verschiedenen Organen verursachen können, die meistens jedoch ohne klinische Bedeutung bleiben. Beim Hund parasitieren die viele Jahre lang lebenden adulten Stadien überwiegend in den Pulmonalarterien und im rechten Herzen. Dort produzieren die Weibchen Larven, sog. Mikrofilarien, die ebenfalls sehr langlebig sind und im Blut zirkulieren, bis sie von einer Stechmücke aufgenommen werden oder pränatal die Welpen des Wirtstieres infizieren. Die Infektion kann klinisch asymptomatisch verlaufen oder zu Gewichts- und Konditionsverlust, chronischem Husten, Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie Anämie führen.

Individuelle Behandlung von Hund und Katze

Aufgrund der verschiedenen Ansteckungswege bei Spul-, Haken-, Band- und Herzwürmern ist das Risiko für einen Wurmbefall je nach Alter, Haltungsform, Ernährung und Nutzung unterschiedlich hoch. Welpen sowie alte Tiere haben im Allgemeinen ein höheres Risiko, an parasitären Infektionen zu erkranken und diese zu übertragen, als adulte Tiere. Auch für Hunde und Katzen mit unbeaufsichtigtem Auslauf oder Tiere, die in Zwingern, Zuchten oder Tierheimen leben, die zur Jagd genutzt werden oder Zugang zu wilden Nagetieren, rohem Fleisch oder Schlachtabfällen haben, ist das Risiko höher als für Tiere, die einzeln im Haus gehalten werden und kontrollierten oder gar keinen Auslauf haben und nur mit kommerziellem Fertigfutter gefüttert werden.

Für Hunde und Katzen, die ins Ausland reisen oder von dort nach Deutschland gebracht werden, besteht zudem das Risiko, sich z. B. mit Herzwürmern zu infizieren.

Aufgrund dieses unterschiedlichen Infektionsrisikos für das einzelne Tier gelten feste Entwurmungsschemata nicht mehr als angebracht. Vielmehr sollte auf das individuelle Risiko eingegangen werden. Mit einer Entwurmung sollte keinesfalls solange gewartet werden, bis das Tier Spulwürmer erbricht oder reiskorngroße, weiße Proglottiden am After entdeckt werden. Dann ist es bereits zu massiven Eiausscheidungen gekommen. Die mikroskopische Kotuntersuchung, eine in der Praxis übliche Labormethode zum Nachweis von Wurmeiern, liefert leider keine 100%igen Ergebnisse. Bei positivem Kotbefund kann aufgrund der morphologischen Ähnlichkeit der Bandwurmeier nicht zwischen den für den Menschen sehr gefährlichen Spezies, z. B. Echinococcus multilocularis, und den weniger gefährlichen Bandwurmarten unterschieden werden. Bei negativem Kotbefund sind Infektionen während der Präpatenz sowie ruhende Larven in der Muskulatur nicht ausgeschlossen. Außerdem müssen sich nicht in jeder Kotprobe eines infizierten Tieres ausgeschiedene Wurmeier befinden.

Giardien

Giardien sind begeißelte Protozoen (Einzeller) und gehören ebenfalls zu den Darmparasiten bei Hund und Katze. Die Giardiose wird zudem von der WHO als häufigste Endoparasitose des Menschen angesehen, wobei humanspezifische Giardien eine größere Rolle spielen als vom Tier auf den Menschen übertragene. Die Symptome einer Giardiose sind bei Hund und Katze ähnlich einer Wurminfektion und reichen von symptomlosen Ausscheidern bis hin zu schweren, zum Teil blutigen Durchfällen. Giardien sprechen wie Rundwürmer auf Benzimidazole an und können gut z. B. mit Fenbendazol über sieben Tage behandelt werden.

Differenzierter Einsatz von Anthelminthika

Das nicht-verschreibungspflichtige Praziquantel ist das Standardmittel zur Behandlung eines Bandwurmbefalls. Damit ist eine effektive Therapie gegen Bandwürmer rezeptfrei möglich. Es wirkt allerdings nicht gegen Rundwürmer. (Zu den Wirkprinzipien der einzelnen Wirkstoffgruppen siehe Tabelle 2) Um mit einem Präparat ein möglichst großes Spektrum an Würmern abzudecken, enthalten viele Entwurmungsmittel Wirkstoffkombinationen (siehe Tabelle 3). Diese umfassende Prophylaxe und Therapie ist allerdings rezeptpflichtig, da die übrigen Wirkstoffe der Verschreibungspflicht unterliegen.

 

Die Entwurmungspräparate unterscheiden sich nicht nur in ihren Wirkstoffen, sondern auch in ihrer Darreichungsform. Besonders Katzen lassen sich oft nur schwer Tabletten eingeben, zumal z. B. Praziquantel äußerst bitter schmeckt und von den meisten Tieren nicht freiwillig aufgenommen wird. Daher sind Gele und Pasten, die leichter als Tabletten zu verabreichen sind, und neuerdings auch auf die Haut aufzutragende Lösungen im Handel. Durch diese praktikablen Anwendungsformen sollte nun jedes Tier "entwurmbar" sein. Als Orientierung für einen effektiven Schutz vor einem Wurmbefall gelten folgende Empfehlungen:

Trächtige Hündinnen müssen um den 50. Tag der Trächtigkeit mit einem makrozyklischen Lakton (z. B. Milbemycinoxim) gegen Spulwürmer behandelt werden, um eine Infektion der Welpen im Mutterleib zu verhindern.

Hundewelpen sollten zusammen mit der Hündin beginnend im Alter von zwei Wochen, Katzenwelpen im Alter von drei Wochen gegen Spulwürmer entwurmt werden. Dazu eignen sich z. B. Fenbendazol, Febantel oder Pyrantelembonat. Anschließend wird die Behandlung in zweiwöchigen Abständen bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch wiederholt.

Erwachsene Hunde und Katzen, die regelmäßig unbeaufsichtigten Auslauf haben, wilde Nagetiere oder Aas fressen, rohes Fleisch erhalten oder zur Jagd geführt werden, sollten monatlich mit Praziquantel gegen Bandwürmer behandelt werden.

Das individuelle Infektionsrisiko für Spulwürmer kann nur über regelmäßige Kotuntersuchungen (Sammelprobe über drei Tage) exakt ermittelt werden. Generell sind bei adulten Tieren mindestens vier Behandlungen pro Jahr zu empfehlen. In Einzelfällen kann eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer sinnvoll sein (z. B. bei engem Kontakt des Tieres mit Kleinkindern). Damit wird ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmeier weitgehend ausgeschlossen.

Bei Reisen in Herzwurmendemiegebiete sollten Hunde in monatlichen Abständen bis 30 Tage nach der zuletzt möglichen Infektion mit einem makrozyklischen Lakton behandelt werden. Das Mittel kann zwar eine Infektion nicht verhindern, tötet die wandernden Mikrofilarien aber ab, bevor sie das Herz erreichen.

Grundsätzlich sollte auf eine konsequente Hygiene im Alltag geachtet werden. Die gewissenhafte Beseitigung und Entsorgung von Hunde- und Katzenkot über den Hausmüll ist genauso wichtig wie das gründliche Händewaschen nach dem Tierkontakt oder der Gartenarbeit.

Kleiner Fuchsbandwurm

Beim Sammeln von Beeren, Pilzen und Kräutern schwingt oft die Angst vor dem Kleinen Fuchsbandwurm mit. Wahrscheinlich ist diese Sorge übertrieben, denn in 70% der beim Robert Koch-Institut gemeldeten Fälle sind Hunde- und Katzenhalter betroffen, während noch keine einzige Infektion sicher auf den Verzehr von Waldbeeren zurückgeführt werden konnte. Aufgrund der bis zu 15 Jahre langen Inkubationszeit sind alle statistischen Aussagen und die daraus folgenden Handlungsempfehlungen mit einer großen Unsicherheit verbunden. Es wird aber davon ausgegangen, dass in den meisten Fällen nur eine Dauerexposition und nicht eine einmalige Aufnahme der Bandwurmeier zur Infektion führen kann. Umso wichtiger erscheint die regelmäßige Entwurmung von Hund und Katze.

Quelle Rommel et al. Veterinärmedizinische Parasitologie. Parey, Berlin, 5. Aufl. 2000. www.esccap.de Vetidata-Liste zugelassener Anthelmintika (Stand: November 2009) www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_t.htm Produktinformation Drontal (Bayer) Zeidler, K., Zeidler, R. Die canine Dirofilariose: Diagnose und Therapiemöglichkeiten. In: Kleintiermedizin 1/2010 www.rki.de


Anschrift der Verfasserin
Tierärztin Sabine Wanderburg, 
Seeweg 5a, 
23701 Süsel

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