Prisma

Zerstreutheit liegt im Blut

Ein relativ hoher Spiegel von C-reaktivem Protein (CRP) im Blut ist mit Einschränkungen im planerischen Denkvermögen und mit entsprechenden Veränderungen der weißen Hirnsubstanz verbunden.

Das zeigt eine Studie der Universität Münster mit 447 Probanden. Alle unterzogen sich einem Test zur Prüfung der kognitiven Leistungen. Zusätzlich wurde ein MRT gemacht. Übersteigt der CRP-Gehalt im Blut ein gewisses Limit, deutet das auf eine akute Entzündung im Körper hin. Für die Studie wurden CRP-Spiegel über diesem Grenzwert ausgeschlossen. Gemessen wurde unterhalb des Entzündungsbereiches. Die Studie zeigte, dass höhere CRP-Serumspiegel mit schlechteren Leistungen im planerischen Denkvermögen assoziiert waren. Zudem wurden Auffälligkeiten der weißen Hirnsubstanz mit steigenden CRP-Werten festgestellt. Sie zeigten sich im frontalen Gehirn – dort liegen Bereiche, die für das planerische Denken entscheidend sind. Durch Medikamente wie Acetylsalicylsäure und Statine, aber auch durch körperliche Aktivität und Gewichtskontrolle lassen sich die CRP-Werte im Blut senken. Ob dies auch die kognitive Leistung verbessern kann, muss in weiteren Studien geklärt werden. hel


Quelle: Wersching H, et al.: Neurology 2010;74:1022 – 1029

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