Prisma

Raloxifen bei Schizophrenie vielversprechend

Der selektive Estrogenrezeptor-Modulator Raloxifen, der bei der Therapie der postmenopausalen Osteoporose eingesetzt wird, hat sich in einer Studie auch als vielversprechend bei postmenopausalen Frauen erwiesen, die an Schizophrenie leiden.

Im Rahmen der an der australischen Monash Universität durchgeführten kleinen Studie erhielten postmenopausale Frauen mit Schizophrenie Raloxifen in Dosen bis 120 mg pro Tag oder Placebo. Diejenigen, die den Wirkstoff in der höchsten Dosierung erhielten, berichteten über eine signifikant schnellere und stärkere Besserung der psychotischen Symptome als die Frauen in den Kontrollgruppen. "Die Ergebnisse sind sehr erfreulich", so der Kommentar von Studienleiter Prof. Dr. Jayashri Kulkarni. Die mit dem "Gehirn-Estrogen" behandelten Frauen zeigten nicht nur eine Besserung ihrer Symptome, sie konnten auch ihre Gedächtnisleistung und ihre Lernfähigkeit steigern. Die Effekte traten auch bei ausgeprägter Schizophrenie auf. "Viele Patientinnen in der Studie litten unter einer seit langem persistierenden Schizophrenie. Auch bei ihnen konnten wir mit Raloxifen eine Besserung des mentalen Zustands herbeiführen", so Kulkarni.

Weiterhin hebt er positiv hervor, dass bei Raloxifen im Gegensatz zu dem in oralen Kontrazeptiva oder Hormonersatzpräparaten verwendeten Estrogen keine Nebenwirkungen an Brust, Uterus oder Ovarien zu erwarten sind.

Noch ist die Studienlage nicht ausreichend, um eine Empfehlung für Raloxifen für die Indikation Schizophrenie auszusprechen. Die Studienautoren sind jedoch zuversichtlich, dass sich der Wirkstoff in größer angelegten Untersuchungen bewähren wird. Neben postmenopausalen Frauen will Kulkarni auch jüngere Frauen und Männer in künftige Studien miteinbeziehen. ral


Quelle: Pressemitteilung der Monash Universität vom 30.3.2010

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