Prisma

Der Influenza auf der Spur

Kanadische Wissenschaftler haben das Gen identifiziert, das es Enten ermöglicht, Influenzaviren in sich zu tragen, ohne zu erkranken. Mithilfe der Entdeckung hoffen sie, eine Übertragung der Viren künftig verhindern zu können.

Bei dem Gen handelt es sich um RIG-I (retinoic acid inducible gene). Es ermöglicht den Enten als Wirt unbeschadet Influenzaviren in sich zu tragen. Die Viren werden typischerweise von Enten auf Hühner übertragen, wo sie mutieren und dann auch für Menschen gefährlich werden können. Ein Beispiel für eine solche Mutation ist das Vogelgrippevirus H5N1. Wie die Forscher feststellten, tragen Hühner kein RIG-I in sich. Nach der Übertragung von Influenzaviren aus Enten erkranken sie in der Regel und können innerhalb von nur 18 Stunden sterben. Den Wissenschaftlern gelang es, RIG-I in Hühnerzellen zu integrieren. Nach dem Gentransfer erkrankten die Hühner nicht mehr, die Virusvermehrung in ihnen wurde um die Hälfte reduziert. Eine mögliche Konsequenz aus dem Befund könnte die Züchtung von Influenza-resistenten Hühnern sein – was sich in der Folge möglicherweise auch für den Menschen als Influenza-Schutz erweisen könnte. ral


Quelle: Magor, K. et al.: Proc. Nat. Acad. Sci. 2010; 107 (13): 5913 – 5918

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.