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Interpharm 2010
Mutter und Kind – in der Apotheke gut versorgt
Mit einem Vortrag über "Arzneimittel in der Schwangerschaft" eröffnete Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz vom Pharmazeutischen Institut der Universität Frankfurt den anspruchsvollen Kongresstag. Sein Plädoyer war eindeutig: Arzneimittel in der Schwangerschaft bitte nur dann, wenn es gar nicht anders geht. Und aus Sicherheitsgründen bevorzugt altbewährte, jahrzehntelang erprobte Arzneistoffe einsetzen – und auf neuere Substanzen besser verzichten. Schubert-Zsilavecz gab den Kongressbesucherinnen einen gut strukturierten Überblick – in Kurzfassung nachzulesen in PTAheute Nr. 6/2010. Als hilfreiche Internetseite empfahl er www.embryotox.de.
Kindgerechte Galenik und Impfungen
"Wie kommt die Arznei ins Kind?" war das Thema von Apotheker Dr. Michael Schmidt aus Rottenburg, seit 25 Jahren erfolgreicher Fachautor des Deutschen Apotheker Verlags. Schmidt stellte kindgerechte Arzneiformen vor, sprach über die Einnahme-Psychologie und wies auf das NRF als Fundgrube für pädiatrische Rezepturen hin.
Beim Themenschwerpunkt "Mutter und Kind" darf auch das Hintergrundwissen über Impfungen nicht fehlen. Dr. Ilse Zündorf vom Institut für Pharmazeutische Biologie an der Universität Frankfurt, bewährte Interpharm-Referentin, entführte die Kongressteilnehmerinnen auf einen Spaziergang ins Immunsystem. Gut verständlich erläuterte sie die Reaktion des Körpers auf eine Infektion und – im Vergleich dazu – auf eine Impfung. Sie erklärte die Unterschiede zwischen den verschiedenen Impfstoffklassen und die Bedeutung von Adjuvanzien. Auch mahnte sie eindringlich an, eine Impfung nicht nur als Individualschutz zu sehen, sondern auch als wichtigen Beitrag zum Schutz einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Die Gesundheitsberufe sind hierbei natürlich besonders gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Homöopathie und Mikronährstoffe
Über "Homöopathie für Babys und Kleinkinder" referierte Dr. med. Markus Wiesenauer. Er empfahl die Homöopathie ausdrücklich als hervorragende und erfolgreiche Methode, viele Beschwerden bereits bei den Allerkleinsten zu behandeln. Beispielhaft nannte er Sambucus nigra D3 gegen Schnupfen, Ipecacuanha D6 gegen starke Verschleimung und Husten, Aethusa cynapium D6 für "Speikinder", denen die Flüssigkeit (auch Muttermilch) immer wieder aus dem Mund läuft. Weitere geeignete Mittel sind in PTAheute Nr. 6/2010 nachzulesen.
Über "Mikronährstoffe für Schwangere und gesunde Kinder" berichtete Apotheker Uwe Gröber. Er erläuterte vor allem ausführlich die Bedeutung von Folsäure bzw. Metafolin, ging aber auch auf Vitamin D, Eisen, Magnesium, Calcium, Jod, Zink und Omega-3-Fettsäuren ein. Auch hier sei auf einen umfangreichen Beitrag in PTAheute Nr. 6/2010 verwiesen.
Ergänzt wurden die Fachvorträge durch ein Seminar "Ihr gutes Recht in der Schwangerschaft". ADEXA-Justiziarin Iris Borrmann ging auf die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes ein und beantwortete all die speziellen Fragen, die sich Schwangeren und jungen Müttern während dieser Lebensphase im Arbeitsleben stellen.
In PTAheute Nr. 8/2010 werden Interessierte einen umfangreichen Beitrag über "Recht in der Schwangerschaft" und "Schwanger im Labor" (d. h. den Umgang mit Laborchemikalien während der Schwangerschaft) finden.
rb
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