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DAZ aktuell
Qualitätsoffensive fortführen und erweitern
Für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung bedarf es den freiberuflichen Apotheker in seiner Apotheke – unabhängig von wirtschaftlichen Interessen Dritter, betonte Krötsch. Nur so seien unabhängige freiberufliche Entscheidungen möglich. Der BAK-Präsident begrüßte Äußerungen der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, in denen sie ihre Hoffnung ausdrückte, der EuGH werde sich dem Votum des Generalanwaltes anschließen.
Transparenz erhöhen
Die weitere Verbesserung der Qualität in den Apotheken ist nach wie vor das erklärte Ziel der Arbeit der Bundesapothekerkammer, so Krötsch vor den rund 1000 Teilnehmern in Davos. Die Qualitätsoffensive werde daher fortgesetzt und erweitert, sei es in der Information und Beratung, in der pharmazeutischen Betreuung oder in der Rezeptur. Als äußerst positiv in diesem Zusammenhang hob Krötsch den im Entwurf zur 15. AMG-Novelle vorgesehenen Erhalt der Standardzulassungen hervor. Damit würden die Rechtsgrundlagen für die Herstellung oder das Abfüllen auf Vorrat, zum Beispiel von Teedrogen, weiterhin gelten und diese Art der Defektur der Apotheke erhalten bleiben. Auch die im Entwurf der 15. AMG-Novelle vorgesehenen Regelungen zur Vergütung der Herstellung von Zytostatikalösungen hält der BAK-Präsident für gut: "Die Regierung verspricht sich dadurch ein Einsparpotenzial von 300 Millionen Euro. Woher die kommen sollen, ist mir zwar nicht ganz klar, aber ich begrüße ausdrücklich den Vorstoß, endlich die Transparenz im Zytostatikamarkt zu verbessern." Krötsch forderte, die Regelungen so zu gestalten, dass die Versorgung mit Zytostatika flächendeckend durch die Apotheken erfolgt. "Die Herstellung von Zytostatika darf keine Exklusivveranstaltung von Monopolisten werden, die über mehrere hundert Kilometer liefern."
Die Apotheke als Gesundheitszentrum etablieren
Mit Bedauern stellte Krötsch fest, dass das Präventionsgesetz, das sich die Regierungskoalition für diese Legislaturperiode vorgenommen hatte, auf Eis gelegt wurde. Zum Glück sei aufgeschoben jedoch nicht aufgehoben, meinte er. Sein Ziel sei es, in der Zukunft das Thema Prävention wieder vermehrt in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei müssten die Angebote in der Apotheke qualitätsgesichert ausgebaut werden. Die Apotheker seien mit ihrer fundierten naturwissenschaftlichen Ausbildung, mit ihren medizinischen Grundkenntnissen sowie mit der großen Anzahl an persönlichen Kontakten mit Patienten dafür prädestiniert, präventiv zum Beispiel im Rahmen der Raucherentwöhnung und Ernährungsberatung tätig zu werden und in der Bevölkerung auch eine Verhaltensänderung zu bewirken. Krötsch wünscht sich, dass sich Apotheken vermehrt als Gesundheitszentrum etablieren. Dabei müsse das oberste Gebot Seriosität sein. Es gelte, sich mit Qualität zu profilieren. Man dürfe nicht vergessen, dass Apotheker nicht primär Gewerbebetreiber seien, sondern als Angehörige eines freien Heilberufs mit dem "wertvollen Gut Arzneimittel" umgingen und nicht mit der "Ware Arzneimittel" handelten. Als absolut wünschenswert hob Krötsch hervor, dass das Angebot von qualitätsgesicherten Leistungen wie Aufklärung über das Osteoporose- oder Herzinfarktrisiko und anderen präventiven Maßnahmen von den Krankenkassen entsprechend honoriert wird.
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