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Der Ameisenlöwe
Der Ameisenlöwe (Myrmeleon formicarius) ist eine bis 17 mm große Insektenlarve mit bräunlicher Färbung. Er hat einen rundlichen, etwas abgeflachten Körper mit schmalem Kopf und erstem Brustsegment; das zweite und dritte Brustsegment sind zwei- bis dreimal so breit. Da seine Haare und Borsten nach vorn gerichtet sind, kann er sich innerhalb von Sekunden rückwärts im Sand eingraben.
Um einen Trichter zu bauen, benötigt der Ameisenlöwe höchstens eine halbe Stunde. Dazu gräbt er erst einen runden Graben, den er immer weiter vertieft, indem er mit seinen Zangen den Boden bis zu 30 cm weit hinauswirft. Der fertige Trichter ist je nach Bodenbeschaffenheit 2 bis 3 cm tief und hat oben einen Durchmesser von bis zu 8 cm. Wenn die Arbeit beendet ist, versteckt sich der Ameisenlöwe im Trichtergrund, sodass höchstens seine Zangen zu erkennen sind.
Bei trockenem Boden gerät der Trichter sofort in Bewegung, wenn ein Insekt dorthin krabbelt. Ist es erst einmal in den Trichter geraten, kommt es nicht wieder heraus, sondern rutscht bis zum Trichtergrund. Dort injiziert ihm der Ameisenlöwe mit seinen großen Zangen ein lähmendes Gift.
Ist der Boden feucht geworden, ist der Trichter allerdings stabiler; deshalb bevorzugen Ameisenlöwen vor Regen geschützte Standorte, z. B. unter Hausdächern.
Ameisenlöwen häuten sich zweimal, bis sie sich im Boden in einen Kokon einspinnen und verpuppen. Die gesamte Entwicklung bis zur Imago dauert etwa zwei Jahre. Im Sommer schlüpft das adulte Tier, das – wie so häufig bei Insekten – ganz anders als die Larve aussieht. Es ist grazil, besitzt vier durchsichtige, 3,5 cm lange Flügel und heißt Ameisenjungfer. Mit den Wasserjungfern und anderen Libellen weist sie nur auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit auf, denn sie hat deutlich längere Fühler und legt in Ruhestellung die Flügel über dem Hinterleib dachartig zusammen – was die Libellen nicht können. Sie gehört zu den Netzflüglern und ist insofern eine Verwandte der Florfliege, die gern in unseren Wohnungen überwintert. Ameisenjungfern fliegen vor allem nachts.
cae
Internet: Julius Kühn Institut, www.jki.bund.de |
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