Aus Kammern und Verbänden

Ja zur Freiberuflichkeit!

Die Influenza-Pandemie steht aktuell ganz oben auf der Agenda. Das galt auch für die Herbstsitzung Vertreterversammlung der Apothekerkammer des Saarlandes am 11. November.

Kammerpräsident Manfred Saar ging in seinem Bericht nochmals vertieft auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 19. Mai zum Fremdbesitzverbot ein. Er verwies darauf, dass die Richter in ihrem Urteil den Apotheker als unabhängigen Heilberufler im engeren Sinne und als verantwortlich und verantwortungsvoll arbeitenden Freiberufler, der für sein berufliches Wirken in Person haftet, im weiteren Sinne gesehen haben.

Der Geschäftsführer der Apothekerkammer des Saarlandes, Carsten Wohlfeil, ergänzte, dass die beiden tragenden Säulen des Urteils die berufliche Unabhängigkeit des Apothekers und der besondere Charakter der Ware "Arzneimittel" seien. Die berufliche Unabhängigkeit des selbstständigen Apothekers, verbunden mit dem apothekerlichen Berufsethos, zügele das Gewinnstreben und verhindere das der Vertikalisierung immanente Streben nach Gewinnmaximierung. Die Zügelung des Gewinnstrebens sei notwendig, da die Ware "Arzneimittel" einen besonderen Charakter habe. Die auf Gewinnmaximierung ausgelegte Vertikalisierung führe zu einem Mehrverbrauch von Arzneimitteln und damit zu einer Verschwendung finanzieller Ressourcen bei der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Impfkonzept beispielhaft

Weiterhin berichtete Saar über die Maßnahmen zur Influenza-Pandemie. Er hob hervor, dass die Apothekerkammer des Saarlandes zusammen mit dem saarländischen Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales und der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland ein Impfkonzept erarbeitet habe, das bundesweit beispielhaft sei. Dabei werden ausgesuchte Arztpraxen dezentral mit Impfstoffen versorgt, indem ihnen jeweils Impfstoffverteilapotheken zugeordnet sind. Dass es zu Lieferengpässen kam, liegt am Impfstoffhersteller und nicht im Verantwortungsbereich der Beteiligten.

Umbau beschlossen

Anschließend stellte Saar die geplanten Umbaumaßnahmen der Räumlichkeiten der Apothekerkammer vor. Da dort seit nunmehr fast einem Jahr etwa wöchentlich Veranstaltungen stattfinden, sei es an der Zeit, das Apothekerhaus auch optisch neu auszurichten. Wegen eines Investitionsstaus von nahezu 30 Jahren und dank der in den letzten Jahren erzielten Einsparungen könne der Umbau ohne Beitragserhöhung realisiert werden. Den Umbaumaßnahmen stimmte die Vertreterversammlung bei einer Enthaltung zu.

PR-Maßnahmen im März

Für 2010 hat die Apothekerkammer des Saarlandes zusammen mit dem Saarländischen Apothekerverein PR-Maßnahmen geplant, die mit der Kampagne "Ja! zu meiner Apotheke." einen bereits vor Jahren eingeführten Slogan aufgreifen und öffentlichkeitswirksam fortentwickeln und die Individualität jeder einzelnen Apotheke herausstellen sollen. Die Kampagne soll den ganzen Monat März 2010 dauern und neben den üblichen Imageträgern (Plakate, Flyer etc.) erstmals über 100 Großflächenplakate im Saarland einsetzen.

Apotheken-Notdienst-Nr.

Bereits im Januar 2010 erfolgt laut Saar die Umstellung der zzt. kostenpflichtigen Apotheken-Notdienst-Nummer der Apothekerkammer des Saarlandes auf die dann kostenlose Nummer 0800 228 228 0. Ein entsprechender Vertrag wurde vor wenigen Wochen mit dem bisherigen und auch zukünftigen Vertragspartner apotheken.de geschlossen. Damit werde das Dienstleistungsangebot der Apothekerkammer weiter ausgebaut und noch bürgerfreundlicher gestaltet. Geplant sei auch, die neue Notdienst-Nummer mittels Anzeigen in der regionalen Presse zu bewerben.

Aus pharmazeutischer Sicht bedeutend war die Verabschiedung einer Fortbildungsrichtlinie für das nicht approbierte pharmazeutische Personal. Die Richtlinie bietet u. a. den PTA die Möglichkeit, die Teilnahme an anerkannten Fortbildungsmaßnahmen durch das Fortbildungszertifikat zu dokumentieren.

Im weiteren Verlauf der Sitzung bestätigten die Vertreter den Jahresabschluss 2008 und entlasteten den Vorstand. Ebenso wurde der Etat für das Kalenderjahr 2010 bestätigt.

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