Prisma

Gefahrenmelder im Auge

In Sekundenbruchteilen können spezialisierte Zellen der Retina auf sie zukommende Objekte erfassen und das Gehirn darüber informieren. Dadurch wird es möglich, rasch auf potenzielle Gefahren zu reagieren.

Ob Antritt zur Flucht oder Übergang zum Angriff – eine schnelle Risikoeinschätzung ist für das Überleben von Individuen notwendig. Schweizer Wissenschaftlern gelang es jetzt, die erste Relaisschaltung der Informationsverarbeitung in der Retina des Auges auszumachen. Neben Zapfen und Stäbchen zur Wahrnehmung von Farbe und Kontrast verfügt die Netzhaut über eine Gruppe nachgeschalteter Nervenzellen. Diese sogenannten PV5-Ganglienzellen sammeln Informationen von vielen kleinen Zellen der Retina und können somit die Konturen sich bewegender Objekte erfassen. Nähern sich Objekte, laufen die "Überwachungszellen" auf Hochtouren und geben ihre Eindrücke an das Gehirn weiter. In diesem aktivierten Zustand werden andere Neuronen, die "ungefährliche" Objekte observieren, für kurze Zeit gehemmt. Somit liegt der Fokus der Wahrnehmung auf potenziellen Risiken und ermöglicht eine rasche Reaktion. war

Quelle: Münch, T. A. et al.: Nature Neurosci. 2009; 12: 1308 –1316

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.