DAZ aktuell

Versandhandel legt zu

BERLIN (ks). Der GKV-Arzneimittelmarkt stagnierte in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres weitgehend. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stieg der Umsatz mit Arzneimitteln in Apotheken und Krankenhäusern um 1,2%. Die Menge nahm um 1,2% ab. Auch im OTC-Markt ist auf den ersten Blick wenig Bewegung zu erkennen: Hier ging der Umsatz von Januar bis Mai 2009 im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2008 um 1,1% zurück, die Zahl der abgegebenen Packungen sank sogar um 1,6%. Allerdings konnten in diesem Segment die Versandapotheken deutlich zulegen. Dies geht aus aktuellen Marktdaten von IMS Health hervor.
Immer mehr Päckchen mit Arzneimitteln werden den aktuellen IMS-Health-Zahlen ­zufolge gepackt.

Foto: Deutsche Post AG

"Im OTC-Markt findet eine Umschichtung statt", berichtete Elisabeth Beck, Vorsitzende der Geschäftsführung von IMS Health, am 8. Juli bei einer Euroforum-Veranstaltung zum Arzneimittelmarkt. Der Versandhandel habe in den ersten fünf Monaten 2009 rund ein Viertel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zugelegt: So konnten die Versandapotheken von Januar bis Mai 8% der OTC-Umsätze für sich verbuchen (+ 23%), im Mai allein stieg der Anteil auf nunmehr 9%. Es gebe allerdings auch Indikationen, in denen der Versandhandel bereits genauso viel umsetzt, wie in der Offizinapotheke, so Beck. Die Zahl der abgegebenen Packungen stieg im Versand sogar um 26% – hier liegt der Anteil am OTC-Gesamtmarkt bei rund 6%. Dass dieser Anteil geringer ausfällt, ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass in den Versandapotheken vor allem Großpackungen gefragt sind.

Bei IMS Health ist man überzeugt, dass die Liberalisierung der Handelslandschaft weiter fortschreiten wird. Sei es durch veränderte Bedingungen zur Apothekenpflicht oder durch apothekenexklusive Produkte, die "plötzlich" im Massmarkt auftauchen. Für den Verbraucher sei durch Pick-up-Stellen in Drogeriemärkten oder Tankstellen die Apothekenexklusivität ohnehin schon nicht mehr trennscharf zu erkennen, so IMS Health – selbst wenn hinter den Pick-up-Stellen Apotheken stehen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.