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Pro Qualitätsoffensive

MERAN (bra). ABDA und BAK nehmen das EuGH-Urteil als Aufhänger und Anstoß für eine Qualitätsoffensive der Apotheken. Die Aufforderung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die Apotheken müssten jetzt beweisen, was man ihnen zutraut, wurde von BAK-Präsident Dr. Ulrich Krötsch positiv aufgegriffen. Beim Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer in Meran appellierte er an seine Kollegen: "Leben Sie Ihren Heilberuf!"
Leben Sie Ihren Heilberuf BAK-Präsident Dr. Ulrich Krötsch
Foto: ABDA

Bis jetzt haben etwa zehn bis 15 Prozent der Apotheken ein Qualitätsmanagementsystem mit Kammerzertifizierung. Etliche (aber deutlich weniger) hätten sich um eine ISO-Zertifizierung bemüht – in dem Glauben, damit ein Zertifikat zu erhalten, das der Kammerzertifizierung überlegen sei. Das sei jedoch ein "Märchen", so Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Apothekerkammer Rheinland-Pfalz: "Die Kammerzertifikate gelten gleich viel". Auch von den Kassen werde dies voll anerkannt, insbesondere nachdem auf Bundesebene eine neue Mustersatzung verabschiedet wurde, über die die verschiedenen Kammer-QM-Systeme vereinheitlicht werden.

Die Kritik, dass es einer Abschaffung der wohnortnahen Versorgung gleichkomme, wenn man auch von Ein-Mann-Apotheken fordere, ein QMS-System einzuführen, ließ Kiefer nicht gelten. Es sei wichtig, Qualität auch zu dokumentieren und zu garantieren. Eine einmal erteilte Approbation reiche nicht, um auf Dauer Qualität zu garantieren. Das Modell von ABDA und BAK sei individuell justierbar. Es könne großen und kleinen Betrieben gleichermaßen angepasst werden. Es gebe im übrigen noch keine Pflicht-QMS – so Dr. Christiane Eckert-Lill, Geschäftsführerin Pharmazie der ABDA. Noch sein es die freie Entscheidung des Apothekenleiters, ein QMS-System einzuführen und sich zertifizieren zu lassen. Sie rechne aber damit, dass bei einer Novellierung der Apothekenbetriebsordnung auch das Thema Qualitätssicherung aufgegriffen werde. Auf Hersteller- und Großhandelsebene gebe es schon diesbezügliche Anforderungen. "Es ist nicht einzusehen, dass Apotheken dabei ausgespart bleiben" – so Eckert-Lill.

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