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DAZ aktuell
Starker Zuwachs bei patentgeschützten Arzneimitteln
Ausschlaggebend für die Umsatzdynamik waren laut WIdO Zuwächse in Arzneimittelgruppen mit besonders teuren Therapien. Dazu zählen Mittel mit Wirkung auf das Immunsystem (+ 339 Mio. Euro bzw. 19,3%) und Fertigarzneimittel zur Therapie von Krebserkrankungen (+ 204 Mio. Euro bzw. 15,5%) – sie haben allerdings nur einen Anteil jeweils 0,5% an den Verordnungen. Aber auch Arzneimittel in Indikationsgruppen, die bei chronischen Volkskrankheiten eingesetzt werden, legten teilweise stark zu. So stieg der Umsatz von Schmerz- und Rheumamittel um knapp 132 Mio. Euro (+ 6,1%) und mit Mitteln zur Behandlung von Diabetes um 122 Mio. Euro (+ 7,8%).
Rabattverträge bleiben black box
Insgesamt sind im deutschen Arzneimittelmarkt die Preise im Jahr 2008 erneut um 1,5% gefallen. Das weist laut WIdO darauf hin, dass gesetzliche Regelungen – insbesondere im patentfreien Markt – ihre Wirkung entfalten. Was durch Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern gespart werden konnte, bleibt allerdings weiterhin unter Verschluss. Das Institut beschränkt sich darauf, auf Schätzungen zu verweisen, denen zufolge die AOKs mit ihren zum 1. Juni anlaufenden Rabattverträgen jährliche Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich erzielen können.
Mehr Transparenz bei Zytostatika-Rezepturen
Kaum Steuerung gibt es dagegen weiterhin im patentgeschützten Arzneimittelmarkt. Da die Hersteller die Preise dieser Präparate frei festlegen könnten und allenfalls erst kurz vor Ablauf des Patentschutzes über Rabatte verhandelten, würden effektive Lösungen – etwa durch Kosten-Nutzen-Bewertung und Höchstpreise – dringend gebraucht, so das WIdO. Zugleich fordert das Institut, die Transparenz im Arzneimittelmarkt zu verbessern – nicht zuletzt im Hinblick auf Zytostatika-Rezepturen. Für diese zahlten die Kassen 2008 in der ambulanten Krebstherapie knapp 1,6 Mrd. Euro – 1,5 Mrd. Euro flossen für Fertigarzneimittel. Nach der geplanten 15. Novelle des Arzneimittelgesetzes sollen bei den Zubereitungen künftig detaillierte Informationen zum verwendeten Arzneimittel maschinenlesbar auf das Rezept aufgebracht werden. Mit dieser Änderung, so das WIdO, wäre es möglich, bestehende Wirtschaftlichkeitsreserven zu erschließen sowie auch diesen Teilmarkt für Analysen der Versorgungsforschung zugänglich zu machen. Dies sei eine "wichtige Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Versorgung und einen gleichzeitig wirtschaftlichen Ressourceneinsatz"
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